Do. Apr 18th, 2024

Rückbesinnung auf das originär Gute
Schon seit Jahren hat sich der 1984 gegründete und inzwischen über 700 Mitglieder in ganz Deutschland zählende Jurahaus-Verein für Belange der Denkmalpflege ganz allgemein geöffnet. Dazu gehört auch die Übernahme von Patenschaften für gefährdete Baudenkmäler – bspw. in Mecklenburg. Für dieses Engagement und für seine vorrangige Aufgabe im Altmühl-Jura wurde der Verein 2002 mit der selten verliehenen Medaille “Für vorbildliche Heimatpflege” ausgezeichnet. Inzwischen gilt der Jurahausverein als einer der angesehensten und aktivsten auf dem Gebiet der Denkmalpflege in Bayern. Er sieht Denkmalpflege “ganzheitlich” und bezieht auch den Umwelt- und Naturschutz in seine Arbeit mit ein.

Wichtiger Faktor für den Tourismus
Die Hauptaufgabe des Jurahausverein besteht in der Wächterfunktion für die steingedeckten Jurahäuser, die es so nur zwischen Treuchtlingen und Regensburg gibt, verbunden mit intensiver Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit. Zu seinem umfangreichen Engagement gehören Ausstellungen, Vorträge, Beratungen, Publikationen, eine “Woche des offenen Jurahauses” und Konzerte genauso wie die Vergabe von symbolischen Abriss-Birnen als Negativ-Preis für Denkmal-Zerstörer. Für Dr. Ludwig Bauer, Mitglied der Vereinsvorstandes, ist die Erhaltung der Jurahäuser ein regionales Selbstverständnis wie die Tracht oder der Dialekt. Die Häuser sind von der kulturellen Bedeutung ähnlich anzusetzen wie z.B. die ‘Trulli-Häuser’ in Arberobello. Im Gegensatz zum alpinen Raum läuft aber die Tradition der Jura-Häuser in der Altmühl-Region nicht weiter. “Viele einheimische Bürger haben ein Problem mit der Erhaltung alter Bausubstanz. Die Menschen wollen sich ihrer Geschichte nicht stellen.

Alles was in der Vergangenheit schlecht war muss weg – sprich’ abgerissen werden – Abrisse sind die Folge. Ich kenne kaum jemanden, der den Abriss seines Jurahauses nicht irgendwann einmal bereut hätte. Und so verschwinden immer mehr dieser einmaligen einzigartigen Baudenkmäler… Dabei haben aber die Jurahäuser einen immensen Wert für den Tourismus. Die Besucher wollen schließlich ‘Einzigartiges’ sehen, egal ob dies Häuser, Steinbrüche, die Altmühl, die barocke Altstadt o.ä. ist. Mit den Jurahäusern verschwindet also zunehmend auch ein Stück Altmühltal Kulturgutes.

Dies zu verhindern oder diesen Trend zu stoppen ist unsere Hauptaufgabe. Zudem darf man natürlich nicht vergessen, dass mit dem Erhalt der Jurahäuser auch die alten Handwerkstechniken neu belebt werden. Maurer können durch diesen Umstand mit Steinbruch umgehen, ein Zimmerer weiß was ein Kniestock ist und wie ein Dach mit Legschiefer gedeckt wird. U.a. ist wohl wenigen bekannt, dass alte Häuser sehr gut mit moderner Technik ausgerüstet werden können ohne dabei den urtypischen Charakter zu verlieren. Oftmals ist bei sanierten Jurahäusern sogar die Ökobilanz auf modernstem Stand.”

Wer mehr Informationen über z.B. “Die Woche des Offenen Jurahauses” oder die Veranstaltungsreihe “Alte Musik” oder Vorträgen haben möchte, der klickt unter www.jurahausverein.de

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