Mit Brauchtumsumzug & Bauern- und Handwerkermarkt am Sonntag, 1. September 2002
In Ehekirchen ist es DAS FEST DES JAHRES und für alle natürlich ein willkommener Anlass, gemeinsam zu feiern, gemütlich in urig-bayerischer Atmosphäre eine kühle Mass Bier und deftige Schmankerl zu genießen oder sich von den oft stressigen Urlaubtagen zu erholen, wie es Bürgermeister Heinrich Schmalbach treffend formulierte. Neu: Heimatverein managet komplettes Fest Zum ersten Mal übernimmt der Heimatverein die komplette Abwicklung des 2-tägigen Festes.
Neben der aufwändigen Planung und Organisation des Hochzeitsfestumzuges, für die er bisher schon zuständig war, übernimmt er heuer auch die komplette Gastronomie im Hochzeitsstadel. Über ein „volles Haus“ dürfen sich die Organisatoren, sowie Bürgermeister Heinrich Schmalbach sicherlich wieder am „Gmoa-Tag“ , auch „Tag der Betriebe und Vereine“ (Samstag, 31.8., ab 19.30 Uhr) freuen, an dem die Bürger aller Ortsteile der Einheitsgemeinde zum gemeinsamen Plausch zusammenkommen, um vor Ort Gemeinschaft und Gemeinsinn zu demonstrieren, so Schmalbach. Dies sei auch der Sinn des „Gmoa-Tags“. Zum ersten Mal übernimmt der Heimatverein die komplette Abwicklung des 2-tägigen Festes.
Ehekirchen Markt hat seine Fans
Das besondere Flair des Ehekirchen Bauern-/Handwerker- und Kleinkunstmarktes (So 1.9., 10 – 19 Uhr) hat sich längst auch außerhalb der Region herumgesprochen. Ausschließlich einheimische Beschicker und Selbstvermarkter bieten ihre Produkte an: ein breit gefächertes Spektrum an schmackhaften und gesunden Nahrungsmitteln aus der Landwirtschaft, sowie Spezialitäten wie Steckerlfisch, Gärrichte, Backwaren, Käse, Honig, Bowlen, Säfte usw. Im Bereich Kleinkunst sind Trockengestecke, Häkelarbeiten, Heufiguren und -kröne, Aquarellmalerei usw. zu finden.
Höhepunkt: Brauchtumsumzug
Liebhaber solcher Umzüge reisen oft von weither. Besucher aus dem Allgäu, dem fränkischem Raum, aus Baden-Württemberg oder der Rosenheimer Gegend waren schon beim Ehekirchen Brauchtumsumzug anzutreffen. Der Großteil kommt jedoch aus der Region, aus ND, SOB, Rain, Ingolstadt oder dem Donaumoos. Ca. 10.000 Zuschauer konnte man beim letzten Umzug vor drei Jahren verzeichnen. „Der Besuch hängt natürlich sehr stark vom Wetter ab, aber wir hatten an den 1. September-Wochenenden bisher fast immer Glück, so Bürgermeister Schmalbach, der sich zuversichtlich gibt und heuer ähnlich viele Besucher in Ehekirchen erwartet, sofern Petrus ein Einsehen hat.
Mit viel Liebe…..
wird der Brauchtumsumzug vom Heimatverein Ehekirchen, unter Vorsitzendem Georg Zett, vorbereitet. Besonders stolz ist man darauf, dass sich ausschließlich die einheimische Bevölkerung daran beteiligen. Es gäbe eine ganze Reihe von auswärtigen Gruppen, die gerne mitmachen wollten, so Schmalbach, aber dann hätten wir nicht mehr DEN „Ehekirchen Hochzeitsfestumzug“, sondern einen, den man überall sehen könnte!
Pure Nostalgie
Etwa 700 Mitwirkende aus den 15 Ortsteilen der Einheitsgemeinde, sowie über 20 Pferdegespanne und mehrere Blaskapellen werden sich in einem ca. 2 km langen Zug am Sonntag, den 1.9. um 13.30 Uhr durch die Ortschaft bewegen und das frühere Land-Leben darstellen. In verschiedenen
Szenen wird das Handwerk auf dem Dorf um die Jahrhundertwende nachgestellt, natürlich in zunftmüßiger Kleidung und entsprechendem Handwerkszeug, sowie Feldbestellung mit den entsprechenden Geräten und Maschinen in längst vergessener Form, z.B. Kartoffelanbau, Heuernte, Getreideernte, Grünfuttereinholung, Schrannenwagen, Odel- und Mistausbringung uvm. Außerdem wird das gesellschaftliche Umfeld von damals gezeigt: Hier gehört eine Gemeinderatssitzung von Anno-Dazumal ebenso dazu, wie der Bauern-Stammtisch, die Feuerwehr in historischen Uniformen, eine Schulklasse oder ein „Kirchenwächter“, der sogar bis Anfang der 60er Jahre in Ehekirchen während des Gottesdienstes im Ort umherging und die Häuser bewachte. Auch die Kindergartenkinder werden in neuen, damals auf dem Land üblichen Schürzen-Outfit erscheinen, die von einigen Müttern selbst
genäht wurden.
„Die Ehekirchen Bierhochzeit“
Höhepunkt des Umzugs ist jedoch die sogenannte Bierhochzeit, die Vermählung von Hopfen und Gerste. Die Gerstenbraut wird heuer von Anita Ketzler, der Hopfen Bräutigam von Markus Habermayr dargestellt. Unter der sorgfältig geflochtenen Getreide- und Hopfenkrone werden sie mit ihren, in alter Tracht gekleideten Hochzeitgrößte mitmarschieren, gefolgt von dem damals üblichen Kammerwagen, auf dem die Braut ihre Aussteuer mitführte.
„Kronentanz“ & Volkstanz im Freien
Im Anschluss an den Umzug wird um 15 Uhr der „Kronentanz“ vorgeführt. Danach darf sich jeder beim Volkstanz im Freien selbst betätigen. Das lauschige Ambiente rund um den Hochzeitsstadel bietet sich dafür geradezu an. Zum Festausklang am Sonntagabend ab 19 Uhr spielt die Stimmungskapelle „Mir san mir“. Die Blaskapelle Ehekirchen wird am Samstag, sowie am Sonntag ab 10 Uhr zum Frühschoppen das Hochzeitsfest musikalisch begleiten. Eine „Besonderheit“ hat Bürgermeister Heinrich Schmalbach eventuell noch in Planung. Was es genau ist, wollte er bei Redaktionsschluss noch nicht verraten, denn über „ungelegte Eier“ spricht man selbstverständlich nicht gern…
Auf geht´s nach Ehekirchen
„Wir haben uns wieder sehr bemüht, ein sehr schönes Fest auf die Beine zu stellen“, so Bürgermeister Schmalbach. „Vor allem der Umzug wird sehr traditionsbewusst gehalten und bis ins letzte Detail sehr liebevoll von den beteiligten Gruppen, Vereinen, Privat- und Geschäftsleuten mit viel Arbeits- und Zeitaufwand gestaltet. Deshalb hoffen wir natürlich, dass der Bauernmarkt und vor allem der Hochzeitsfestumzug wieder zahlreiche Besucher aus der ganzen Region anlocken wird!