Ingolstadt/Neuburg, (upd). Der Förderverein des Auenzentrums Neuburg hat im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung die Abschlussarbeit von Florian Knülle ausgezeichnet. Knülle, der an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Geographie studiert hat, befasste sich in seiner Bachelorarbeit mit der Bedeutung von Totholz für die Pflanzenvielfalt. Dafür führte er vegetationsökologische und standortkundliche Untersuchungen im Donauauwald zwischen Neuburg und Ingolstadt durch.
Florian Knülle untersuchte unbesiedeltes als auch besiedeltes Totholz hinsichtlich Standortfaktoren, an denen keine Lebewesen beteiligt sind. Zudem erforschte er, inwieweit sich die Vegetation auf Totholz im Bachumfeld zwischen ufernahen Standorten und Wechselwasserzonen unterscheidet. Die im Gelände erhobenen Daten sind mit Hilfe statistischer Verfahren und aktueller Datenbanken ausgewertet worden. Florian Knülle kommt dabei zum Ergebnis: „Totholz hat einen sehr hohen Wert für Gefäßpflanzen. Pflanzengesellschaften, die darauf vorkommen, sind einzigartig gegenüber anderen auentypischen Standorten. Auch die Artenanzahl auf Totholz kann durchaus hoch sein.“
Der Preis des Fördervereins Auenzentrum Neuburg ist mit 500 Euro dotiert und wird in regelmäßigen Abständen für herausragende Forschungsarbeiten verliehen. Die Preisverleihung fand im Georgianum in Ingolstadt statt. Ausschlaggebendes Kriterium für die Prämierung der Arbeit war, dass zu diesem Thema bislang keine Erkenntnisse vorlagen und alle Daten zum ersten Mal erhoben worden sind. Die Betreuerin der Abschlussarbeit, Professorin Dr. Barbara Stammel, unterstrich bei der Verleihung des Preises die Bedeutung der Bachelorarbeit: „Wir haben damit wissenschaftliches Neuland betreten. Es hat noch niemand bei Totholz im Wasser untersucht, welche Pflanzen darauf wachsen – jetzt wissen wir das“, sagte die stellvertretende Leiterin des Aueninstituts Neuburg-Ingolstadt. „Nun haben wir einen ersten Eindruck über die Besiedelungsmuster bekommen und wollen da weiter anknüpfen.“ – Dr. Christian Klenk, KU Eichstätt-Ingolstadt
Bildbeschreibung: v.l. Prof. Dr. Barbara Stammel (stellvertretende Leiterin des Aueninstituts), Siegfried Geißler (Geschäftsführer des Fördervereins Auenzentrum), Absolvent Florian Knülle sowie Petra Kleine (dritte Bürgermeisterin von Ingolstadt) Foto: upd/Harald Heckl