Berlin: Der erste Kanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer von der CDU, hat offenbar fast zehn Jahre lang mithilfe des BND die Parteispitze der SPD ausspionieren lassen.
Das berichtet die Süddeutsche Zeitung mit Bezug auf historische Dokumente der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung. So sollen fast 500 vertrauliche Berichte aus dem SPD-Vorstand in das CDU-geführte Kanzleramt gelangt sein. Adenauer war demnach über den Spitzel des Bundesnachrichtendienstes oft noch am selben Tag über Vorgänge in der Oppositionspartei informiert. Bislang war bereits bekannt, dass Adenauer über seinen Staatssekretär Hans Globke und Reinhard Gehlen, den Leiter der nach ihm benannten Organisation Gehlen, innenpolitische Gegner überwachen ließ. Aus der Organisation Gehlen ging später der BND hervor. Die neu entdeckten Dokumente offenbaren laut Süddeutscher Zeitung eine neue Dimension der Spionage bei der politischen Konkurrenz. – BR