Istanbul: Die Vorsitzende des türkischen Ärzteverbands, Fincanci, muss in Untersuchungshaft bleiben.
Das hat ein Gericht in Istanbul entschieden. Sie soll laut Anklage die Türkei beleidigt und terroristische Propaganda für die Kurdische Arbeiterpartei PKK betrieben haben. Fincanci wies die Vorwürfe zurück und warf Staatschef Erdogan ihrerseits vor, „die Sprache des Terrorismus zu sprechen“. Die Rechtsmedizinerin ist angeklagt, weil sie eine unabhängige Untersuchung von Vorwürfen gegen das türkische Militär gefordert hatte. Pro-kurdische Medien hatten berichtet, dass türkische Soldaten Chemiewaffen gegen Extremisten eingesetzt und damit 17 Menschen getötet hätten. Das türkische Verteidigungsministerium spricht von „Verleumdung“. – BR