München: Der bayerische Vize-Regierungschef Aiwanger hat den Fragenkatalog zur Affäre um ein antisemitisches Flugblatt in seiner Schulzeit gestern schriftlich beantwortet.
Das hat die Staatskanzlei dem BR bestätigt. Einzelheiten zum Inhalt wurden aber nicht bekannt. Ministerpräsident Söder hatte Aiwanger gestern zur Eile gedrängt. Anhand der Antworten auf die 25 Fragen will Söder entscheiden, ob er Aiwanger gut einen Monat vor der Landtagswahl als Wirtschaftsminister entlassen wird. Der Freie-Wähler-Chef selbst verteidigte sich gestern erneut bei einem Volksfest-Auftritt im niederbayerischen Karpfham. Auch er habe in seiner Jugend „Mist gemacht“, sagte Aiwanger wörtlich. – Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, kritisierte Aiwanger für seinen Umgang mit den Vorwürfen und warf ihm eine „Opfer-Täter-Umkehr“ vor. Schuster bezog sich dabei auf Aiwangers Äußerung in der „Welt“, wonach die Schoa in seinem Fall zu parteipolitischen Zwecken missbraucht werde. – BR