Kaisheim: Häftlinge, frühere Gefangene und Anwälte üben scharfe Kritik an den Zuständen in der schwäbischen Justizvollzugsanstalt Kaisheim.
Das haben umfangreiche Recherchen des BR ergeben. Beklagt werden demnach harte Disziplinarmaßnahmen, fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten und ein florierender Drogenmarkt. Dieser werde unter anderem über Handys organisiert, die ins Gefängnis geschmuggelt würden. Fast 50 seien im vergangenen Jahr sichergestellt worden, bestätigte die Anstaltsleitung. Nach Aussagen von Häftlingen wurden auch immer wieder Bedienstete erwischt, die Handys oder Drogen ins Gefängnis geschmuggelt hätten. In Kaisheim werden in der Regel Täter mit langen Strafen bis zu sechs Jahren untergebracht. Viele kennen auch andere Justizvollzugsanstalten in Bayern. Ihr Fazit: Nirgendwo würden Disziplinarmaßnahmen – wie z.B. die Unterbringung in Arrestzellen – so hart angewandt wie in Kaisheim. – BR