Die Strukturen des Arbeitsmarkts haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Waren die Arbeitgeber viele Jahre lang in der mächtigeren Position und konnten sich ihre Mitarbeiter aus vielen Bewerbern aussuchen, so ist es heute eher der Arbeitnehmer, der sich die Firma aussucht, in welcher er arbeiten möchte.
„Hauptsache du findest überhaupt irgendeine eine Arbeit“, konnten sich Arbeitssuchende früher anhören. Heute ist das anders. Überall fehlen die Mitarbeiter, ganz besonders ausgebildete Fachkräfte, und Arbeitgeber müssen sich heute bewähren und ihren Angestellten gute Konditionen bieten, damit diese sich nicht einen anderen Job suchen.
Das ist auf dem Weg hin zu einer gerechten Gesellschaft eigentlich kein schlechter Schritt, denn die Arbeitnehmer sind die Mehrheit der Gesellschaft und dass sie das Recht haben sollten, unter guten Konditionen und mit gutem Lohn zu arbeiten, um sich ein angenehmes Leben zu finanzieren, sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Wo Arbeitnehmer die ökonomische Freiheit haben, sich ihren Arbeitgeber auszusuchen und nicht angewiesen sind auf „irgendeinen“ Job, Hauptsache man ist nicht arbeitslos und kann seine Miete bezahlen, sind arbeitnehmerfreundliche Veränderungen der Arbeitswelt auch nicht mehr weit – also Dinge wie eine Vier-Tage-Woche bzw. eine 30-Stunden-Woche als neues Vollzeit, flexible Arbeitszeiten, Jobsharing, Recht auf Homeoffice und ähnliche Dinge, die das Potenzial haben, das Leben des Arbeitnehmers zu entlasten und einen besseren Ausgleich zu schaffen zwischen Erwerbs- und Privatleben.
Solche Dinge bleiben natürlich in unerreichbarer Ferne, wenn der Arbeitgeber sich seine Angestellten aus einem großen Bewerberpool aussuchen und unzufriedene oder zu viele Forderungen stellende Personen blitzschnell ersetzen kann, denn zu sehr steht bei den meisten Firmen noch der Gewinn im Vordergrund und nicht die Zufriedenheit des Angestellten. Muss er sich aber um seine Mitarbeiter bemühen, damit sie bleiben, rücken sie schnell in greifbare Nähe.
Lohnt es sich, hier zu arbeiten? Bewerten Sie Ihren Arbeitgeber online!
Auf der Internetplattform GoWork.de haben Sie die Möglichkeit, Ihren Arbeitgeber zu bewerten. So helfen Sie anderen Menschen dabei, einzuschätzen, ob es sich lohnt, sich bei der Firma, in welcher Sie beschäftigt sind, zu bewerben, oder ob sie lieber die Finger davon lassen sollten. Auch Ihr Arbeitgeber wird – wenn Sie ein gutes Verhältnis zu ihm haben und sich in seiner Firma wohl fühlen – Ihnen dankbar sein für eine positive Bewertung auf der Plattform. Haben Sie aber mit einer Firma wirklich schlechte Erfahrungen gemacht, wird die schlechte Bewertung auf GoWork.de noch schwerer wiegen als Ihre Kündigung und könnte für den Arbeitgeber sogar Grund genug sein, an sich zu arbeiten, um seinen Ruf als Arbeitgeber zu verbessern.
Die Plattform gibt es bereits seit 1990 und sie ist in sechs Ländern aktiv: Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien, Italien und Großbritannien. Im Jahr 2022 hatte sie mehr als 18 Millionen Nutzer und über 150 000 aktive Abonnenten.
Mitarbeiter haben bei GoWork.de die Möglichkeit, anonym über ihren Arbeitsplatz, die dort herrschende Atmosphäre, die Probleme, aber auch die Vorteile zu schreiben – kurz gesagt, ihre Geschichte zu erzählen. Um die Anonymität bei Bedarf wirklich garantieren zu können, gibt die Plattform ihren Nutzern die Möglichkeit, Kommentare auch ohne Anmeldung oder Registrierung zu verfassen. Jeder verfasste Kommentar kann auch beantwortet werden, sodass ein guter Austausch zwischen den Nutzern möglich ist.
Die Betreiber von GoWork.de schreiben über sich selbst: „Wir sind hier, um den Arbeitsmarkt für alle angenehmer zu machen“ und gehen damit einen wichtigen Schritt in die bereits erwähnte Richtung, wo Arbeitnehmer sich nicht mehr mit schlechten Konditionen und/oder Löhnen arrangieren müssen, sondern die Chance haben, einen Arbeitgeber zu finden, der sie als Mensch und Mitarbeiter wertschätzt.
Im Idealfall schätzen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber gegenseitig!
Auf dem idealen Arbeitsmarkt herrscht unserer Meinung nach übrigens natürlich gegenseitige Wertschätzung: Der Arbeitgeber schätzt seine Mitarbeiter und behandelt sie gut und fair, sodass jeder einzelne von ihnen genug Geld und Freizeit hat und sich während der Arbeitszeit gut fühlen kann. Und der Arbeitnehmer schätzt seinen Arbeitgeber, ist dankbar für die zusätzliche Verantwortung, die dieser mit seiner Firmengründung übernommen hat und bemüht sich, einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens zu leisten. – Bianka Kubica
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