Sichere und durchgängige Radverkehrsnetze als Grundlage für mehr Radverkehr– Verkehrsministerium und Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen unterstützen Kommunen bei der Planung von Radnetzen– Verkehrsministerin Schreyer: „Wir wollen, dass noch mehr Menschen Fahrradfahren!“
München – Der Freistaat Bayern und die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) machen sich für bessere Radverkehrsnetze in Bayern stark: Auf der digitalen 7. Bayerischen Fachtagung Radverkehr haben Expertinnen und Experten heute über neueste Entwicklungen im Freistaat informiert und Praxisbeispiele aufgezeigt. „Wir wollen, dass mehr Menschen das Fahrrad auch im Alltag nutzen“, betonte Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer in ihrem Grußwort. „Deshalb brauchen wir übergreifende Netze, auf denen die Radfahrer schnell und einfach unterwegs sein können. Mehr Radverkehr bedeutet mehr Klimaschutz und damit einen Mehrwert für die Menschen in Bayern!“, so die Ministerin.
Die Teilnehmenden der Fachtagung kamen zu dem Schluss, dass es einer systemischen Netzplanung als Grundlage für alle Infrastrukturmaßnahmen im Radverkehr bedarf. Nur so könnten sichere und durchgängige Verbindungen entstehen, die von den Radfahrenden gerne angenommen werden, und die Radverkehrsinfrastruktur in den Kommunen maßgeblich verbessert und weiterentwickelt werden. „Die Routen sollen möglichst dicht sein und tägliche Wegstrecken abdecken, sie müssen auch die Bedürfnisse aller Radfahrender berücksichtigen wie beispielsweise die von Kindern und älteren Verkehrsteilnehmenden“, sagte Matthias Dießl, Vorsitzender der AGFK Bayern und Landrat des Landkreises Fürth. Die Verbindungen können Fahrradstraßen, Radwege, Schutzstreifen oder auch Wirtschaftswege umfassen. Wichtig ist jedoch, allgemeingültige Qualitätsstandards festzulegen, Schwachstellen und Lücken in bestehenden Radverkehrsnetzen zu identifizieren und Maßnahmenprogramme aufzustellen und zu priorisieren. Die Verkehrssicherheit, aber auch die Direktheit einer Radverbindung sind dabei zentrale Grundanforderungen.
Damit Radfahrerinnen und Radfahrer künftig durchgängig und möglichst direkt zwischen allen bayerischen Städten und Gemeinden unterwegs sein können, konzipiert das Verkehrsministerium im Zusammenwirken mit den Kommunen ein landesweites Netz für den Alltagsradverkehr mit einer Länge von knapp 45.000 Kilometern. Derzeit wird der Entwurf mit den Kommunen über eine digitale Plattform abgestimmt. Bereits vorliegende regionale Radverkehrsnetze können dabei integriert werden. Bei der Fachtagung wurden Beispiele aufgezeigt, wie die Netzplanung auf Landkreisebene sowie in Städten und Gemeinden funktionieren kann.
Außerdem können sich die Bürgerinnen und Bürger auch selbst bei der kommunalen Radverkehrsnetz-Planung einbringen: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) stellte sein bundesweites Projekt „Mapathon“ vor, mit Hilfe dessen Bürgerinnen und Bürger ihre Wunschradnetze vor Ort skizzieren und der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung vorstellen können. „Viele Menschen haben während Corona das Radfahren für sich entdeckt“, betonte auch Verkehrsministerin Schreyer. „Deshalb gilt mein großer Dank den Kommunen, die vor Ort Projekte anstoßen und umsetzen, um das Radfahren noch attraktiver zu machen. Wir werden sie dabei in gewohnter Manier unterstützen.“ – Simon Schmaußer, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr