Sa. Dez 7th, 2024

Holetschek setzt sich für Ausbau individueller Pflegeangebote im ländlichen Raum ein – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister besuchte künftigen „Pflegebauernhof“ im oberbayerischen KarlshuldMünchen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek setzt sich für den weiteren Ausbau wohnortnaher und bedarfsgerechter Pflegestrukturen insbesondere auch im ländlichen Raum ein. Holetschek betonte am Freitag anlässlich des Besuchs eines künftigen „Pflegebauernhofs“ im oberbayerischen Karlshuld im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: „Mir ist es wichtig, dass pflegebedürftige Menschen möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können. Dafür brauchen wir Pflegeangebote, die sich den Menschen und ihren Bedürfnissen anpassen. Pflegebedürftige sollen möglichst wählen können, an welchem Ort und auf welche Weise sie leben und gepflegt werden möchten. Individuelle Angebote sind dabei eine tragende Säule unserer pflegerischen Versorgungsstruktur, die wir konsequent weiter ausbauen müssen.“

Der Minister erläuterte: „Ein solches Angebot bietet auch der künftige Moorhof Pflegebauernhof der Familie Angermeier in Karlshuld, die für ihr Projekt eine Förderung des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums beantragt hat. Es ist ein Leuchtturmprojekt für die soziale Landwirtschaft.“

Holetschek ergänzte „Zum einen werden hier Pflegebedürftige wohnortnah im ländlichen Raum pflegerisch versorgt. Zum anderen können solche pflegerischen Angebote zu einem wichtigen Standbein für Landwirtinnen und Landwirte werden und das Überleben der Höfe unterstützen. Derzeit gibt es in Bayern und deutschlandweit nur sehr wenige Bauernhöfe, in denen dies realisiert wird. Deshalb hat das Projekt hier in Karlshuld auch über die Grenzen von Bayern hinaus Vorbildcharakter!“

Holetschek fügte hinzu: „23 Pflegeplätze sollen hier in zwei ambulant betreuten Wohngemeinschaften entstehen. Ich freue mich sehr, dass wir für dieses Bauprojekt den vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigen konnten und das Projekt umgesetzt werden kann.“

Der ehemalige Kuhstall des Bauernhofs, der in zentraler Lage in dem 6.000-Einwohner-Ort Karlshuld liegt, wird zu zwei organisatorisch getrennten ambulant betreuten Wohngemeinschaften umgebaut. Darüber hinaus sollen in dem Café auf dem Hof verschiedene Veranstaltungen stattfinden, sowohl für die Mieterinnen und Mieter der Wohngemeinschaften als auch für die Bürgerinnen und Bürger von Karlshuld. Mit den bereits bestehenden vielfältigen Angeboten für Kinder wird der Moorhof zu einem generationenübergreifenden Begegnungsort. Das Projekt entsteht in enger Kooperation mit der Gemeinde Karlshuld. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens liegen bei rund 2,8 Millionen Euro.

Holetschek lobte das Konzept von Nadine und Johann Angermeier: „Das moderne Projekt verbindet altersgerechtes Wohnen, Pflege, Betreuung sowie die aktive Teilnahme am Hofleben. Auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden miteinbezogen durch das hofeigene Café sowie durch die direkte Einbindung Ehrenamtlicher, Angehöriger und der lokalen Vereine. Damit wird der Hof auch ein Ort der Begegnung von Jung und Alt.“

Holetschek unterstrich: „Alle, die an der Pflege beteiligt sind, müssen dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen in unsere Gesellschaft integriert bleiben und ihr Leben bestmöglich nach eigenen Wünschen gestalten können. Um den Ausbau solcher Angebote auch finanziell zu unterstützen, haben wir im Jahr 2020 unser Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum – PflegesoNahFöR‘ ins Leben gerufen.“

Der Minister erläuterte: „Damit unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg: In den drei Programmjahren konnten mit knapp 200 Millionen Euro über 4.000 Pflegeplätze gefördert werden. Am Dienstag dieser Woche hat das bayerische Kabinett beschlossen, für den weiteren Ausbau der stationären Pflege im Freistaat zusätzliche 30 Millionen Euro an Haushaltsmitteln zu veranschlagen. Wir werden somit insgesamt in den kommenden fünf Jahren 8.000 neue Pflegeplätze fördern können.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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