Neuburg – Seit knapp einem Jahr werden beim Bauschutt Beton und Ziegel sortenrein getrennt abgegeben und gesammelt. Dies stellt einen kleinen „Baustein“ im Streben nach Gebührenstabilität dar. Der eigentliche Ansporn für die Trennung aber ist, dass aus Bauschutt wieder Baustoff wird: Ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
1.806 Tonnen Bauschutt sind bei den Landkreisbetrieben Neuburg-Schrobenhausen im vergangenen Jahr angefallen. Bisher werden Beton-, Ziegel-, Fließen- und Sanitärkeramikschutt zur Verfüllungen von Tagebaugruben verwendet oder auf Deponien gelagert. Dabei sind wertvolle Rohstoffe im Bauschutt enthalten. Trennt man Beton und Ziegel vom restlichen Bauschutt sortenrein, können diese getrennten Fraktionen, fein zerkleinert,
wieder in der Betonfertigung eingesetzt werden.
Und genau diesen Weg gehen die Landkreisbetriebe zusammen mit der Entsorgungsfirma Gigler. Auf den Wertstoffhöfen werden Container für Beton, Ziegel und für den restlichen Bauschutt angeboten. Auf dem Betriebsgelände der Firma Gigler werden die Baustoffe dann getrennt gelagert und von einem Gutachter schließlich klassifiziert. Je sortenreiner die Baustoffe sind, desto weniger kostet deren Entsorgung, was dabei hilft, die Müllgebühren stabil zu halten. Die letzte Beprobung erhielt den Wert Z1.1.. „Besser geht es kaum“, freut sich die Leiterin der Landkreisbetriebe, Mathilde Hagl. Diese Einstufung bedeute, dass der in Neuburg gesammelte Altbeton ohne Einschränkungen für Recycling-Beton verwendet werden darf. So konnten bisher knapp 40 Prozent des anfallenden Bauschutts sortenrein getrennt werden.
Ein wichtiger Schritt hin zur Verwertung von Wertstoffen in der Baustoffproduktion, mit dem die Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen eine führende Funktion einnehmen, wie Mathilde Hagl betont: „Das macht bisher kaum jemand. In Zukunft werden wir mehr Baustoff tatsächlich iederverwenden müssen, denn die Ressourcen sind endlich und werden stellenweise schon knapp.“ Wichtig sei es, neue Mittel und Wege zu finden, aus Bauschutt wieder Baustoffe zu gewinnen. Die sortenreine Trennung ist der Schritt ins Kreislaufsystem.
Unter Bauschutt fallen, neben Beton und Ziegel auch Fliesen, Mörtel, Putz und Sanitärkeramiken. Nicht in den Bauschutt gehören Gips und Trockenbauwände. Wer auf den Wertstoffhöfen Bauschutt entsorgen will, hat sich bei den Angestellten zu melden, die dann über Annahme und Zuordnung entscheiden. Bauschutt kann auf den Wertstoffhöfen übrigens nur in begrenzten Mengen und nur von Privathaushalten abgegeben werden: Maximal 200 Liter, bei einer Freimenge von 50 Litern. Darüber werden, je angefangene 50 Liter Bauschutt, 5 Euro Entsorgungskosten berechnet. – Mathilde Hagl, Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen
Foto: (V. li.) Albert Abstreiter, Lukas Gigler, Eva Gigler-Friedl (alle vom Entsorgungsunternehmen Gigler) und die Leiterin der Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen, Mathilde Hagl, freuen sich über die sortenrein gesammelten Rohstoffe in den Boxen, links Beton und rechts Ziegel.