Do. Mrz 28th, 2024

Holetschek berät mit Expertinnen und Experten über die weitere Pandemie-Strategie

München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek stimmt die Pandemie-Strategie für den kommenden Herbst im engen Austausch mit Expertinnen und Experten ab. Holetschek betonte am Freitag in München: „Die Pandemie ist noch nicht vorbei – sie macht allenfalls im Sommer eine Pause. Wir müssen uns daher rechtzeitig auf die nächste Corona-Welle vorbereiten. Am Donnerstagnachmittag habe ich darüber mit Medizinerinnen und Medizinern aus Praxis und Wissenschaft gesprochen. Wir haben regelmäßige Gespräche vereinbart.“

An der virtuellen Konferenz nahmen auch Prof. Dr. Ulrike Protzer (Lehrstuhl für Virologie an der Technischen Universität München), Prof. Dr. med. Clemens Wendtner (München Klinik Schwabing) und Dr. Gerald Quitterer (Präsident Bayerische Landesärztekammer) sowie Dr. Markus Beier (Vorsitzender Bayerischer Hausärzteverband) teil. Mit dabei waren außerdem zum Beispiel Prof. Achim Jockwig (Vorstand Klinikum Nürnberg) und Prof. Dr. Klaus Überla (Direktor des Virologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangens und Mitglied der Ständigen Impfkommission). Themen waren unter anderem mögliche künftige Entwicklungen bei den Testungen, den Krankenhausstrukturen, den Schutzmaßnahmen für vulnerable Gruppen und die Allgemeinbevölkerung sowie bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einer akuten Infektion oder Long-COVID.

Holetschek betonte: „Wir sind uns mit den Expertinnen und Experten einig: Unsere stärkste Waffe im Kampf gegen die Pandemie bleibt das Impfen. Deshalb bedauere ich – wie auch die Expertinnen und Experten, mit denen ich gesprochen habe – dass die Impfpflicht vorerst im Bundestag gescheitert ist. Fest steht: Bayern setzt sich weiter intensiv dafür ein, dass mehr Menschen sich und andere auf diese Weise schützen. Zwar ist noch nicht abzusehen, wie mögliche Varianten des Corona-Virus aussehen können. Klar ist aber: Bislang schützen Impfstoffe auch bei Corona-Varianten gut vor schweren Verläufen einer COVID-19-Erkrankung. Wir wollen daher bei den Risikogruppen im Sommer noch einmal verstärkt für die vierte Impfung werben.“

Der Minister forderte zugleich Bundeskanzler Olaf Scholz auf, seine Absage an einen neuen Impfpflicht-Vorstoß zu überdenken. Holetschek betonte: „Der Kanzler muss jetzt endlich Führungsstärke zeigen und das Thema zur Chefsache machen. Das heißt: Scholz muss sich so schnell wie möglich mit den Fraktionsvorsitzenden aller demokratischen Parteien im Bundestag und dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz zusammensetzen und eine mehrheitsfähige Lösung finden.“

Der Minister bekräftigte: „Mit den Expertinnen und Experten sind wir uns auch einig: Wir müssen insbesondere die vulnerablen Gruppen weiterhin schützen. Daher ist auch eine genaue Überwachung des Infektionsgeschehens weiterhin sehr wichtig. Außerdem wollen wir bisherige Strukturen erhalten, die eine gute Vernetzung und ein schnelles Handeln in der Pandemie ermöglichen. Hierzu werden wir auch mit entsprechenden Forderungen an den Bund herangehen.“

Holetschek fügte hinzu: „Wir müssen vor allem die Menschen mitnehmen: So wollen wir auch die Eigenverantwortung in der Pandemie stärken. Ich appelliere an die Bürgerinnen und Bürger: Dem Virus begegnen wir nur mit Verstand und Vorsicht. Auch wenn im Sommer die Zahlen wahrscheinlich sinken werden, ist die Pandemie nicht vorbei. Passen Sie nicht nur auf sich auf, sondern auch auf Ihre Mitmenschen.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

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