Mi. Dez 4th, 2024

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Holetschek übergibt Förderbescheid über 500.000 Euro für 20 Tagespflegeplätze im oberfränkischen AltendorfMünchen – Mit Hilfe des bayerischen Förderprogramms „PflegesoNah“ schreitet der Ausbau der pflegerischen Versorgungsstruktur in Bayern weiter voran. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Donnerstag anlässlich der Übergabe eines Förderbescheids an die Gemeinde Altendorf im Landkreis Bamberg für 20 Tagespflegeplätze im Mehrgenerationenprojekt Haidwiesen hingewiesen.

Holetschek betonte: „Das Projekt in Altendorf zeigt beispielhaft, wie ein Grundstück zukunftsweisend und generationenübergreifend gestaltet werden kann. Hier entsteht durch die Kombination von einem Kindergarten und einer Tagespflegeeinrichtung ein Raum für Jung und Alt, wo sich Menschen begegnen können. Durch die regelmäßigen Begegnungsmöglichkeiten und gemeinsamen Veranstaltungen mit den Kindern wie Geburtstagssingen oder Vorlesetage in der Kita erhalten die Seniorinnen und Senioren wichtige Impulse, die die psychische Gesundheit verbessern können. Zudem erleben sie Abwechslung im Alltag und verbessern ihre Vitalität durch mehr Bewegung.“

Der Minister ergänzte: „In der Tagespflegeeinrichtung werden auch die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigt werden. Neben Aktivitäten, zu denen zum Beispiel gemeinsames Kochen und Essen gehören, soll unter anderem ein speziell bepflanzter und gestalteter Garten die Sinne anregen. Darüber hinaus werden die Mitarbeitenden künftig regelmäßig zum Thema Demenz weitergebildet. Ich freue mich sehr, dass wir die Schaffung dieser modernen Tagespflegeplätze im Rahmen unseres Investitionskostenförderprogramms ‚PflegesoNah‘ mit 500.000 Euro fördern können.“

Das Mehrgenerationenprojekt Haidwiesen liegt zwischen den Gemeinden Buttenheim und Altendorf und ist gut erschlossen. Das Gebäude wird nachhaltig gebaut, im laufenden Betrieb kann es energiesparend betrieben werden. Antragsteller ist die Gemeinde Altendorf im Landkreis Bamberg. Betreiber soll das BRK, Kreisverband Bamberg, werden. Auf dem Nachbargrundstück wird es zukünftig einen Generationenpark mit Spiel- und Sportgeräten für Groß und Klein geben. Im nahen Umkreis sollen seniorengerechte Wohnungen entstehen.

Karl-Heinz Wagner, 1. Bürgermeister von Altendorf, sagte: „Die Zukunft sind unsere Kinder. Die Basis hierfür haben bereits ältere Generationen geschaffen, die heute der Betreuung und Pflege bedürfen. Beiden wollen und müssen wir gerecht werden. Hierfür errichtet die Gemeinde Altendorf ein zukunftsweisendes Mehrgenerationenhaus, das es ermöglicht, dass Jung und Alt unter einem Dach miteinander leben, voneinander lernen und sich gegenseitig begeistern können. Ich danke dem Freistaat sehr für die finanzielle Unterstützung im Rahmen des Förderprogramms ‚PflegesoNah‘.“

Holetschek bekräftigte: „Wir brauchen noch mehr Einrichtungen mit vielfältigem und individuellem Angebot, denn: Pflegebedürftigkeit heißt nicht, dass man alle Wünsche, wie man leben möchte, und alle Gewohnheiten über Bord wirft. Im Gegenteil: Die Menschen haben oft sehr konkrete Vorstellungen, wie sie ihren Lebensabend verbringen wollen. Ich bin der Gemeinde Altendorf und dem BRK sehr dankbar, dass sie sich des Themas angenommen und sowohl die pflegebedürftigen Menschen als auch die Angehörigen im Blick haben. Die neue Tagespflegeeinrichtung wird künftig für die pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger vor Ort und für die Angehörigen eine große Unterstützung sein.“

Der Minister unterstrich: „Bei der Umsetzung und Gestaltung von Pflegeangeboten haben besonders die Kommunen eine tragende Rolle, denn: Niemand kennt die Chancen, aber auch Lücken in den Versorgungsstrukturen und die Bedarfe der Bürgerinnen und Bürger so gut wie die Akteure vor Ort. Gemeinsam mit den Kommunen und vielen anderen Akteuren wollen wir die Pflegeinfrastruktur in Bayern für die Zukunft stärken. Deshalb haben wir im Oktober 2022 zusammen mit den Kommunen und den Pflegekassen das gemeinsame Strategiepapier ‚Gute Pflege. Daheim in Bayern. Kommunale Strategien zur Stärkung bedarfsgerechter pflegeorientierter Sorgestrukturen‘ beschlossen.“

Das Strategiepapier findet sich im Internet unter https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2022/11/strategiepapier_gute-pflege.pdf. Mitwirkende sind neben dem Ministerium und dem Landesamt für Pflege (LfP), der Bayerische Gemeindetag, der Bayerische Städtetag, der Bayerische Landkreistag, der Bayerische Bezirketag und die Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern (ARGE).

Holetschek ergänzte: „Wir wissen, dass das Thema Pflege eine der größten Herausforderungen ist und der Bedarf an Pflegeplätzen steigt. Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum‘ unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg: In den drei Programmjahren konnten mit beinahe 200 Millionen Euro rund 4.000 Pflegeplätze gefördert werden. In den kommenden fünf Jahren wollen wir diese Zahl verdoppeln und insgesamt 8.000 neue Pflegeplätze fördern.“

Das Förderprogramm „PflegesoNah“ wurde vergangenes Jahr überarbeitet und bis zum Jahr 2026 verlängert. Das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) kümmert sich um die Umsetzung dieses wichtigen Förderprogramms. Durch die Investitionskostenförderung sollen die stationäre Pflege und – verbunden mit einer Ausweitung in den sozialen Nahraum – auch die häusliche Pflege wohnortnah gestärkt werden. Durch die staatlichen Gelder können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, aber auch Dauerpflegeplätze sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten gefördert werden. Seit dem Förderjahr 2023 ist zusätzlich eine Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege möglich. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Weitere Informationen rund um die Förderrichtlinie finden Interessierte im Internet unter www.lfp.bayern.de/pflegesonah-investitionskostenrichtlinie/.

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