Mehr als 27 Tonnen Waren gehen in die Krisenregion: Medizinisches Material und Material für die Unterbringung von Geflüchteten – Ministerpräsident Dr. Söder und Gesundheitsminister Holetschek informieren sich im PZBMünchen – Der Freistaat Bayern unterstützt die Menschen aus der Ukraine mit Material aus dem Bestand seines Pandemiezentrallagers (PZB). Erste Hilfsgüter wurden bereits auf den Weg in die Ukraine gebracht; der Transport von dringend benötigten Artikeln in die Republik Moldau und die Slowakei zur Unterbringung von Geflüchteten läuft ebenfalls bereits an. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek besuchten aus diesem Anlass am Donnerstag das PZB in Garching, um sich vor Ort ein Bild von den Hilfeleistungen zu machen.
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte: „Bayern hilft mit offenem Herzen. Wir müssen die humanitäre Situation in der Ukraine und allen betroffenen Krisenregionen dringend verbessern. Deshalb gehen jetzt über 27 Tonnen an wichtigen Hilfsgütern aus dem bayerischen Pandemiezentrallager in die Ukraine und in die Nachbarländer Moldau und Slowakei. Bayern hat gut für den Notfall vorgesorgt – jetzt können wir denjenigen helfen, die schnelle Unterstützung brauchen. Die Opfer dieses schrecklichen Krieges benötigen jede Hilfe.“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ergänzte: „Der Freistaat hilft, die Not der Flüchtlinge zu lindern. Bereits vergangene Woche haben wir medizinische Schutzgüter in die Ukraine gebracht. Nun unterstützen wir auch die Nachbarländer der Ukraine Republik Moldau und Slowakei bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Notunterkünften: So liefern wir 1.300 Matratzen, Decken, Kissen und weitere Materialien, um Betten in Notunterkünften zu errichten. Wir wollen den Geflüchteten nicht nur im Freistaat, sondern auch in anderen Ländern warme Notunterkünfte ermöglichen. Insgesamt spendet der Freistaat 21 Container Hilfsgüter mit einem Gewicht von mehr als 27 Tonnen.“
Zunächst hatte das Technische Hilfswerk vergangene Woche OP-Masken, Schutzanzüge und -handschuhe aus dem PZB in die Ukraine transportiert. Noch am Donnerstag gingen erste Lkw-Ladungen mit Materialien zur Unterbringung von Flüchtlingen in die Republik Moldau. Die Lieferung in die Slowakei folgt in Kürze. Den Freistaat erreichte am Mittwoch ein weiteres Nothilfeersuchen, diesmal aus Polen. Auch von dort wird um Materialien für die Unterbringung von Geflüchteten gebeten. Holetschek erläuterte: „Wir prüfen gerade, welche weiteren Güter wir liefern können. Klar ist: Das waren nur die ersten Lieferungen, weitere werden folgen! Die europäischen Länder müssen zusammenstehen angesichts des schrecklichen Kriegs in der Ukraine. Das PZB wurde für Notfälle konzipiert – wenn wir die Waren nicht jetzt einsetzen und helfen, wann dann?“
Mit dem im Pandemiezentrallager vorgehaltenem Material soll im Notfall, bei erneut ausfallenden oder gestörten Lieferbeziehungen die Versorgung der medizinischen und Pflegeeinrichtungen vor allem mit Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) sichergestellt werden. Es wurde im Sommer 2020 angesichts der ersten Welle der Pandemie aufgebaut und beinhaltet einen strategischen Grundstock an PSA, medizinischen Geräten sowie Materialien für die Einrichtung sowie den Betrieb von Notkrankenhäusern. Auch weitere Spenden in die aktuelle Krisenregion gefährden die etwaige Notversorgung der bayerischen Kliniken und Pflegeeinrichtungen nicht, sollten weitere schwere Pandemiewellen im Herbst drohen.
Der Gesundheitsminister betonte: „Nicht nur in der Krisenregion, auch im Freistaat kümmern wir uns um die Flüchtlinge. Auf der Gesundheitsministerkonferenz haben wir auf bayerische Initiative hin beschlossen, dass die Krankenversorgung von Geflüchteten schnell und unbürokratisch sichergestellt wird. Wir sind auch in engem Austausch mit anderen Ministerien und weiteren staatlichen Stellen, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft sowie der Ärzteschaft, um das Vorgehen bei der Versorgung von Verletzten und Verwundeten, aber auch die Versorgung der zu uns geflohenen Menschen, abzustimmen.“
Holetschek unterstrich: „Sollten Verletzte ankommen und über das in der Corona-Pandemie bewährte ‚Kleeblattsystem‘ nach Bayern verteilt werden, sind wir gut vorbereitet. Auch beispielsweise an Krebs erkrankte Menschen oder Dialyse-Patienten, die aus dem Kriegsgebiet fliehen, können in Bayern behandelt werden – dies geschieht vielerorts bereits im Freistaat. Die Hilfsbereitschaft der Menschen im Freistaat und der Hilfsorganisationen sowie von Krankenhäusern, Ärzten und Verbänden ist sehr groß. Ich danke allen, die sich so vielfältig einbringen!“
Holetschek betonte: „Auch die Pandemie haben wir weiterhin im Blick. In der GMK waren wir uns auch einig, dass der Zugang zu Test- und Impfangeboten auch für die Geflüchteten rasch und unkompliziert möglich sein soll. Wir machen deshalb allen Geflüchteten, in den Impfzentren ein Corona-Impfangebot. Bayern hat ausreichend Infrastruktur und Impfstoff, um die Geflüchteten zu versorgen. Auf der Webseite des Gesundheitsministeriums stehen bereits Informationen zum Impfen und zu den AHA-Regeln in ukrainischer Sprache bereit.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege