Holetschek will Behandlung komplexer Beschwerden nach COVID-Impfungen und Infektionen weiter verbessern – Bayerns Gesundheitsminister begrüßt bei einem Besuch die Pläne des Universitätsklinikums Augsburg für eine innovative interdisziplinäre Ambulanz
München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will die Behandlung von Menschen mit langanhaltenden, komplexen Beschwerden nach COVID-Impfungen und Infektionen weiter verbessern. Holetschek betonte am Freitag anlässlich eines Besuchs am Universitätsklinikum Augsburg: „Mir ist es ein großes Anliegen, dass Menschen mit Beschwerden nach COVID-Impfungen oder Infektionen nicht alleine gelassen werden. Erste Ansprechpartner finden sie in der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung. Für anhaltende Beschwerden nach einer COVID-Erkrankung oder COVID-Impfung stehen unsere Long/Post-COVID Ambulanzen zur Verfügung. Das Universitätsklinikum Augsburg geht neue Wege und will eine innovative und interdisziplinäre Ambulanz insbesondere für Menschen mit langanhaltenden und komplexen Beschwerden nach COVID- Impfungen einrichten. Diese Ambulanz ergänzt das bestehende Versorgungsangebot für Post-Vac-Betroffene um einen weiteren wichtigen Aspekt.“
Der Minister ergänzte: „Gerade von der Verbindung der Ambulanz zur Forschung erhoffe ich mir, dass wir unserem Ziel einer besseren Versorgung der Betroffenen näherkommen. Denn: Wir wissen noch zu wenig über die oft komplexen Krankheitsbilder. Aufgrund der aktuell fehlenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Post-Vac-Syndrom hat zum Beispiel die Gesundheitsministerkonferenz die Bundesregierung am 27. März 2023 aufgefordert, die Forschung zum Post-Vac-Syndrom zu intensivieren und zu fördern.“
Holetschek traf sich in Augsburg unter anderem mit Professorin Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin und Sonderbeauftrage für Klimaresilienz und Prävention, und Professor Klaus Markstaller, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Augsburg. Das Projekt läuft unter dem Namen REFORME, das steht für Resilienz, Forschung, Rehabilitation und Mechanismen der Erholung.
Holetschek erläuterte: „Das Konzept der Ambulanz am Universitätsklinikum Augsburg beinhaltet eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Pulmologie, Kardiologie, Gynäkologie, Pädiatrie und Psychiatrie/Psychosomatik mit der Allgemeinmedizin, um Patientinnen und Patienten mit langanhaltenden Beschwerden nach Impfungen und Infektionen zu behandeln. Den interdisziplinären Ansatz begrüße ich sehr! Besonders beeindruckt mich, dass ein Konzept der integrativen Medizin angestrebt wird und dass keine Altersbeschränkung der Patienten vorgesehen ist. Mit dieser Ambulanz, die sich an ein breites Patientenspektrum wendet, wird für Post-Vac-Betroffene eine weitere Anlaufstelle geschaffen.“
Holetschek fügte hinzu: „Wir haben für Menschen mit anhaltenden Beschwerden nach einer COVID-Infektion bereits einiges auf den Weg gebracht: Mit unserer Förderinitiative im Bereich Versorgungsforschung ist Bayern Wegbereiter im Kampf gegen Long/Post-COVID. Wir haben seit 2021 erfolgversprechende Modellprojekte auf den Weg gebracht, die zur Verbesserung der Versorgung von Betroffenen beitragen.“
Bayern hatte im Juni 2021 eine Förderinitiative zur Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom aufgelegt. Im Jahr 2023 wurde eine zweite Förderrunde aufgelegt, sodass Bayern hier insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung stellt. Zudem hat Bayern seit Anfang 2021 im Anschluss an einen Runden Tisch eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe „Indikation Post-COVID-Syndrom“ etabliert, an der Vertreterinnen und Vertreter von Leistungserbringern, Kostenträgern, Wissenschaft, Verwaltung und Betroffene selbst beteiligt sind.
Der Minister ergänzte: „Wir haben mit den Post-COVID-Ambulanzen an den bayerischen Universitätskliniken in diesem Bereich schon ein gutes Fundament geschaffen. Doch für die Zukunft gilt es, den Blick zu weiten und das Konzept weiterzudenken. In Augsburg geschieht nun genau das – was ich sehr unterstütze.“
Holetschek fügte hinzu: „Der Lehrstuhl für Umweltmedizin in Augsburg zeigt, dass er für neue, innovative Ansätze offen ist. Dort soll auch eine Professur für integrative Medizin eingerichtet werden. Dafür habe ich mich immer wieder eingesetzt, und es freut mich, dass Augsburg im Konzept für integrative Medizin an den bayerischen Hochschulen berücksichtigt wurde und nun die Universität und die Sanddorf Stiftung auf einem guten Wege sind, hier eine Stiftungsprofessur einzurichten.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege