Budapest: In der ungarischen Hauptstadt haben so viele Menschen an einer Pride-Parade teilgenommen wie nie zuvor in dem Land. Die Veranstalter gehen von bis zu 200.000 Teilnehmern aus, die für die Rechte sexueller Minderheiten demonstrierten.

Die Teilnehmer schwenkten Banner mit Aufschriften wie „Freiheit und Liebe lassen sich nicht verbieten“. Auch Dutzende Mitglieder des EU-Parlaments waren angereist, um ihre Solidarität zu zeigen. Die ungarische Regierung von Ministerpräsident Orban spricht deshalb von einer Kundgebung „auf Befehl aus Brüssel“. Mit der Parade werde versucht, Ungarns Souveränität zu verhöhnen. – Die Regierung hatte die Veranstaltung ursprünglich untersagt und dies mit dem „Schutz von Kindern“ begründet. Budapests Bürgermeister erklärte die Parade daraufhin zur offiziellen Feier der Stadt. Mehrere nationalistische Bewegungen versammelten sich zu Gegendemos. Sie protestierten mit Bibeln, Kreuzen und Heiligenbildern.  – BR