Do. Mrz 28th, 2024

Landesbund für Vogel- und Naturschutz setzt Projekt auf Fläche des Donaumoos-Zweckverbands um

Karlshuld – Das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen soll schon bald wieder im Donaumoos Nachwuchs bekommen. Dieses Ziel verfolgt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) derzeit auf Flächen des Donaumoos-Zweckverbands. Im Baierner Flecken haben die LBV-Mitarbeiter dazu Bambusstecken ausgebracht. Diese sollen den Braunkehlchen als Sitz- und Singwarte dienen und die Tiere auf Fläche locken.

Wo im Sommer Murnau-Werdenfelser-Rinder weiden, könnte es daher schon bald wieder munter zwitschern. Denn Braunkehlchen, eine wiesenbrütende Art, der das Donaumoos aktuell nur als Durchzugsrevier dient, bauen ihre Nester bevorzugt in der Nähe derartiger Wart-Positionen. Diese nutzen die Tiere zur Jagd, zum Anflug auf ihre Nester und auch für den Reviergesang der Männchen. Im ersten Pilotjahr hat LBV-Fachfrau Marie Heuberger mit ihren Kollegen auf einer kleinen Testfläche des Donaumoos-Zweckverbands Bambusstecken ausgebracht, die jetzt über die Brutsaison hinweg beobachtet werden Der Beweider der Fläche begrüßt das Projekt. Nächstes Jahr soll ein größerer Bereich abgedeckt werden. Am besten eigenen sich hierfür Brachen und extensive Wiesen, die erst im Juli gemäht werden. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Bemühungen hier auf offene Ohren gestoßen sind“, sagt Heuberger, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Vera Mutz für die Wiesenbrüterpopulation im Landkreis einsetzt.

Das vom Bayerische Naturschutzfonds geförderte Wiesenbrüter-Projekt stößt auch beim Zweckverband auf Begeisterung. „Strukturvielfalt schafft Artenvielfalt. Der Baierner Flecken ist dafür ein Paradebeispiel“, sagt Geschäftsführer Michael Hafner. „Die Maßnahme ist ein tolles Beispiel für die gemeinsamen Bemühungen des Donaumoos-Zweckverbands und des LBV zur Förderung der Wiesenbrüter.“

Untersuchungen in anderen Brutgebieten des Braunkehlchens haben gezeigt, dass derartige künstliche Sitz- und Singwarten einen deutlichen Einfluss auf die Population haben können. Im Rotmaintal bei Kulmbach hat sich die Zahl der Brutpaare dadurch beispielsweise innerhalb von zwei Jahren versechsfacht. Ein weiterer Vorteil: Auf diese Weise lassen sich die Tiere auch etwas steuern und in für sie und ihren Nachwuchs ungefährlichere Gebiete lenken. – Stefan Janda, Donaumoos-Zweckverband

 

Bildtext: Ein Braunkehlchen-Männchen mit Futter. Foto: Heinz Tuschl/LBV-Bildarchiv

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