Berlin: Der Bundestag hat die Gräueltaten der Terrormiliz Islamischer Staat an den Jesiden als Völkermord anerkannt. Die Abgeordneten haben einstimmig für eine entsprechende Resolution votiert.
Der Bundestag ist damit das erste Parlament eines großen europäischen Staats, das die Verbrechen an den Jesiden 2014 als Völkermord einstuft. Damals hatte der IS im Nordirak jesidische Dörfer überfallen, Tausende Männer getötet und Frauen und Kinder verschleppt, unter anderem nach Syrien. Die Frauen und Mädchen wurden systematisch vergewaltigt. Etwa 2.700 Jesidinnen befinden sich Schätzungen zufolge noch immer in der Gewalt von Islamisten. Der Bundestag fordert von der Regierung, die Verfolgung der Jesiden weiterhin als Asylgrund anzuerkennen. Außerdem soll ein Archiv- und Dokumentationszentrum zu dem Thema gefördert werden und ein interdisziplinärer Lehrstuhl. – BR