Fr. Mrz 29th, 2024

Inhaber der gleichnamigen Werbeagentur Herausgeber des „brennessel“- Magazins & Maler

„Mein schönster Augenblick in meinem Leben war das befreiende Gefühl, endlich als freier Mensch in einem freien, demokratischen Land leben zu können, ohne dem ständigen Druck der kommunistischen Diktatur Ceausescu’s ausgesetzt zu sein!“, meint Christian Dumitru. Doch bis es so weit war, galt es einige schwierige Hindernisse zu überwinden.

Opa baute Hafen

Als Enkel des landesweit bekannten Architekten Angel Dumitru, der aufgrund seiner Erfolge wie dem Bau einer großen Elektrizitätsfirma, des Hafens in Konstanza/Rumänien, eines großen Kankenhauses uvm. sogar zu Denkmal-Ehren kam, sollte er auf Wunsch seiner Mutter nach dem Abitur am Unirer-Gymnasium in Kronstadt ebenfalls eine akademische Laufbahn einschlagen und Rechtsanwalt oder Notar werden. Nach einem Semester Jura an der Universität Babes Boyas in Cluj-Naboca musste er jedoch feststellen, dass dieses Studium überhaupt nicht seinen Neigungen entsprach.

Traumberuf Grafiker & Maler

Um seinen Traum erfüllen zu können, besuchte er vier Jahre lang die Grafikschule D. Marinescu in Bukarest. Ein erster Job bei einer Regionalzeitung folgte, später eine Anstellung bei der damals sehr bekannten rumänischen Kulturzeitung „Astra“. Nebenbei betätigte sich Christian Dumitru als frei schaffender Künstler, stellte seine Bilder und Grafiken bei verschiedenen Ausstellungen in Rumänien, Belgien, Italien und Deutschland aus und gründete eine Familie.

Großer Druck von Politik

Der Einfluss der Diktatur auf die rumänischen Medien nahm dauernd zu. Der Aufforderung, sich der kommunistischen Partei anzuschließen, wollte Dumitru nicht nachkommen. „Die ständige Angst, im Job etwas „Falsches“ zu sagen und zu schreiben oder von regierungstreuen Kommunisten falsch interpretiert zu werden und deswegen früher oder später im Gefängnis zu landen, ließ in mir den Entschluss reifen, das Land zu verlassen“.

Haus gegen Fahrkarte

Nach langer Planung tauschte er sein Haus gegen das Bahnticket eines regimetreuen Kommunisten und flüchtete mit dem Zug in den Westen, schweren Herzens seine Frau Elena und den 6-jährigen Sohn Alex zurücklassend. Sein Entkommen beschrieb er später in seinem Buch „Flucht aus dem *Paradies *“, das im John D.-Verlag in München erschien. Sein ursprüngliches Ziel Neuseeland konnte er wegen der erschwerten Einreisebedingungen nicht verwirklichen, weshalb er in Deutschland blieb und versuchte, sich hier mit verschiedenen Jobs eine neue Existenz aufzubauen. Da er wegen seiner illegalen Flucht und der daraus resultierenden Strafverfolgung Rumänien nicht mehr betreten durfte, musste er mit einem Trick seine Familie aus dem Land heraus holen.

Schritt in Selbständigkeit

Als Drucker ernährte er hier seine Lieben, malte nebenbei, präsentierte auf deutschen und internationalen Ausstellungen seine Bilder und konnte durch deren Verkauf den finanziellen Grundstock für die Gründung einer eigenen Werbeagentur im Jahre 1993 legen. Vor 10 Jahren kam ihm die Idee für ein regionales Monatsmagazin mit dem Ziel, den örtlichen Firmen und Gewerbetreibenden ein besonders geeignetes und größeres Forum als bisher für ihre Präsentation zu bieten und erstmals Infos aus der kompletten Region allen Lesern aus dem ganzen Landkreis ND-SOB kostenlos zugänglich zu machen. Wie man sieht, kam – und kommt nach zehn Jahren immer noch – die Idee sehr gut bei den Kunden als auch bei den Lesern an.

Drei Wünsche frei

Für die Zukunft wünscht sich der 53-Jährige vor allem Gesundheit für seine ganze Familie und für sich, hat er doch schon einige schwere Krankheiten wie die Entfernung eines Teils seines Magens und einen Herzinfarkt hinnehmen müssen. Der zweite Wunsch betrifft seine Werbeagentur und das „brennessel“-Magazin: „Dass beide auch in Zukunft erfolgreich laufen und uns auch die nächsten 10 Jahren ‚Brot & Arbeit’ geben. An dieser Stelle ein „Herzliches Dankeschön an unsere Kunden und Leser für ihre langjährige Treue!“ Wunsch Nr. 3: „Immer in einem freien, demokratischen Land leben und seine Meinung frei und ohne Zensur sagen und schreiben zu können!“

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