Mi. Apr 17th, 2024

Neuburg – Wo bitteschön ist das andere Ende der Welt? Ein Blick auf die Weltkugel zeigt uns da Neuseeland und Australien an. Dieser fünfte Kontinent, im Jahre 1770 von dem Seefahrer James Cook entdeckt, kommt allerdings weit weniger exotisch daher als beispielsweise das viel näher gelegene Ägypten oder Indien. Das liegt natürlich daran, dass Australien unbestreitbarer Teil unserer westlichen Kultur ist.
Immer noch unübersehbar ist der Einfluss Englands auf seine ehemalige Kolonie. Nicht nur, dass in Australien der Geburtstag der Queen (jetzt King’s birthday) Nationalfeiertag ist, man findet auch überall gepflegte grüne Rasenflächen, Schulkinder in Uniform und nicht zuletzt den unvermeidlichen Linksverkehr – der sicherlich schon so manchen Touristen in Lebensgefahr gebracht hat.

Zum Glück ist die australische Küche um Welten besser als die englische. Avocados, Mangos, frisches Obst und Gemüse jeder Art, Meeresfrüchte, Fisch und saftige Steaks prägen den Speiseplan. Dicke Fleischstücke werden dabei ohne einen Hauch von schlechtem Gewissen verspeist, genauso wie man in der Regel unbekümmert warm duscht und große Autos fährt. Zur Strafe brennt die Sonne unerbittlich durch die dünne Ozonschicht, und jeder Australier hat sich genauso vor Hautkrebs zu hüten wie vor giftigen Spinnen, Schlangen, Krokodilen und Haien.

In einer Großstadt wie Sydney wird man mit derlei Getier allerdings wenig in Berührung kommen, besonders da die beliebten Strände rund um die Metropole, wie Bondi Beach oder Manly, von Hainetzen und allgegenwärtigen Surf Livesavers bewacht werden. Möchte man hier mehr von der australischen Tierwelt sehen, so empfiehlt sich eher ein Besuch im Taronga Zoo, einem der größten Tierparks weltweit. Oder man nutzt einen Regentag und geht ins australische Museum, wo man Kängurus, Gürteltiere, tasmanische Teufel und Krokodile in ausgestopfter Form bewundern kann.

Was die Menschen in Australien betrifft, so ist der Umgang mit ihnen meist entspannt. Man übt sich in Smalltalk und trifft sich abends zum Barbecue. Dabei wird man rasch feststellen, dass für die zumeist recht patriotisch gestimmten Australier nicht ihr Kontinent als das Ende der Welt gesehen wird, sondern vielmehr unser gutes altes Europa, das für sie nicht nur in der Zeitzone in der Vergangenheit liegt… – Christiane Maria Borrmann, brennessel Magazin

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