Do. Dez 5th, 2024

1. Tag: “Heeh Alda heeh, i schwööa, bei da Inkondinenz vo danna Omma..!!”

Nach 7 Jahren Langzeitarbeitslosigkeit hatte Franz Puff einen Traum. Zum ersten Mal in seinem Leben war der Traum aber blanke Realität. Er hatte sich verwandelt – er war plötzlich Francesco Mateo Bordello – der PSYCHOPATE – komplett erleuchtet! Er hatte von oberster Stelle einen Auftrag erhalten – er sollte die Welt verändern. Einen genauen Plan hatte er noch nicht. Francesco zog sich seinen besten Anzug an, setzte sich in seine uralte Schrottlaube, bei der der TÜV schon seit drei Monaten abgelaufen und machte sich auf den Weg von Eichstätt nach Neuburg.

Auf halber Strecke, in Nassenfels, fiel ihm ein: “Mensch Alda, isch habe vergessen zu putzen die Zähne…(?)” Kurzerhand hielt der PSYCHOPATE beim Edekamarkt, ging hinein, suchte den Chef und sagte: “Säährwus – haschd Du Zahnbasta und -bürschde für misch – isch schdeh draussen auf Parkblads und muss Neuburg, weiss. Da kann isch ned schdinge…” Freundlich wie der Chef war, zeigte er Francesco das richtige Regal und Bordello nahm die teuerste Bürste von Dr. Best und eine Mint-Zahncreme. Da er aber nicht weiter schlecht riechen wollte fragte er an der Kasse: “Habd ihr au Tolledde oder so?” ..und so zeigte ihm die freundliche Kassiererin die Mitarbeiter-Toilette. Francesco war es gewohnt beim Zähneputzen im Garten herumzulaufen und so lief er während des Putzens im Supermarkt herum und grüßte die Leute, denn er war erleuchtet: “Morga Leude – weissu, hab’ isch vergesse pudse die Zähne. Isch mi wischdisch.”

Und es war ihm wichtig. Nach dieser Aktion schwang sich der PSYCHOPATE wieder in seine Rostlaube ohne TÜV und fuhr nach Neuburg. Kaum in der Blumenstraße angekommen fiel ihm an seinen Schuhen auf, dass diese nicht geputzt waren. Er nahm das erstbeste Haus und klingelte. Ein recht argwöhnischer Neuburger öffnete das Fenster im ersten Stock und rief herunter: “Jo kruzefix, i hob’ d’ ganze Nacht Schicht g’arbadd – was gibts’n?” Francesco antwortete freundlich: “Du schau wie schdumbf Schuh sinn – haschd du Bürschde zu Budsen?” Das machte beim Neuburger natürlich den Bock fett und es würde den Rahmen sprengen diesen Monolog hier wiederzugegen. Bordello sagte: “Du Scheff, kannst ja Bürschde nundaweffn – isch leg dann auf Drebbe hin un erledischd – Danke!”

Um weiteren Komplikationen zu entgehen machte der schwer arbeitende Neuburger dies und hatte seine wohlverdiente Ruhe. Auch Bordello tat wie er versprach und hatte endlich glänzende Schuhe. Sein Weg ging zur Kirche. Da er erleuchtet war, kniete er vor jeder Kirche nieder und wartete auf ein Zeichen. In die Kirchen ging er nicht hinein, denn es war schönes Wetter… In den Kirchen war es kalt und es waren um diese Tageszeit nur ältere Damen in denselben. Draußen war es schön und junge, zart duftende Täubchen benetzten seine Netzhäute.

Er war so lange unterwegs bis ihn der Hunger packte. Das Geld in seiner Tasche reichte für den Chinesen, Mittagsmenü – kleiner Teller für 3,50 Euro – das geht. Beim Essen fiel Francesco die schlechte Stimmung des Wirtes auf und er fragte nach dessen Gesundheit. Dieser erwiderte ihm, dass er Kreislauf- und Herzprobleme hätte, aber nicht mit dem Arbeiten aufhören könnte, da sonst sein Geschäft den Bach runterginge, und hintenrum und wieder von vorn. Ähnlich wohl, wie viele Geschäftsleute dieser Stadt, bei denen das Geschäft schon seit vielen Generationen schlecht ginge… – das mag wohl an dem Umstand der Spezies “Einzelhändler” liegen…? Und schon nahm der PSYCHOPATE das Heft in die Hand und bediente die Leute, während sich unser Chinese ausruhen konnte.

Er machte seinen Job gut – bis die Leute die Rechnung verlangten: “Wiso gibst bloss 20 Trinkengeld. Isch will 2 Euren. Schau wie krank da Schinese is – un nu wega di – weilsd jedde dag dahekommsch.” Nach viel Streit bekam aber der PSYCHOPATE sein Geld, die Kunden waren verärgert, dem Chinesen ging es besser und so ging es zur letzten Kirche – die Hofkirche. Hier verweilte Francesco Mateo Bordello eine ganze Stunde betend in der Wiese… – bis ihn eine bildhübsche junge Dame vom Kulturamt ansprach. “Ja, was machen Sie denn da?” Er erwiderte: “Isch tu beten zu Herr, dass Du misch heiraden tusch. Also, willst misch heiraden odda ned?”

Sind Sie auch beim nächsten Mal dabei – werden die beiden ein Paar? Oder kriegt unser PSYCHOPATE einen Korb. Stimmen Sie doch einfach ab:
– PSYCHOPATE kriegt eine Abfuhr
– PSYCHOPATE geht mit bildhübscher Frau sofort zum Standesamt und bestellt Aufgebot
– Bildhübsche Frau hat Verständnis, möchte mit Francesco reden und ihm helfen
– Bildhübsche Frau bittet um 2 Tage Bedenkzeit!

Kommentar verfassen