Sa. Apr 20th, 2024

– Das beginnende Frühjahr entlastet den Arbeitsmarkt
– Arbeitslosenquote sinkt auf 2,9 Prozent
– Stellenzugänge erreichen das Vorjahresniveau nicht

Ingolstadt – „Im März konnte insbesondere die saisonal und jahreszeitlich bedingte Zunahme der Arbeitslosigkeit der letzten Monate wieder abgeschmolzen werden“, erläutert Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit In-golstadt, die jüngste Arbeitsmarktentwicklung. Dies bedeutet allerdings noch keine Trendwende: „Trotz des Rückgangs sind aktuell 8.625 Personen arbeitslos, gut 2.300 als mehr vor Jahresfrist und auch die Zahl der offenen Stellen hat das Niveau vor der Pandemie bei Weitem noch nicht wieder erreicht.“

Ende März waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 640 Bürgerinnen und Bürger weniger ar-beitslos gemeldet als im Februar. Dies hat eine Verringerung der Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 2,9 Prozent zur Folge (Vorjahr: 2,2 Prozent). Besonders von Arbeitslo-sigkeit betroffen sind nach wie vor Ältere, Menschen mit Einschränkungen und diejeni-gen, die bereits seit längerer Zeit eine Stelle suchen. Festzustellen ist außerdem eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsi-cherung.

Offene Stellen
„Auch im März wurden uns deutlich weniger vakante Arbeitsstellen zur Besetzung ge-meldet als im letzten Jahr. Der aktuelle Bestand beläuft sich auf 3.150, knapp 730 weni-ger als noch vor einem Jahr. Betroffen sind dabei vor allem die Bereiche Zeitarbeit, Gast-gewerbe, Tourismus und Verkaufsberufe“, erklärt Johannes Kolb.

Kurzarbeit
Im März haben 130 Betriebe im Bezirk der Agentur für Arbeit Ingolstadt erstmalig Kurz-arbeit angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies zwar eine geringe Anzahl, mit 6.926 Anzeigen seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr bleibt das Kurzarbeitergeld jedoch nach wie vor ein zentrales Instrument zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes in der Krise.

Ausbildungsmarkt
Ende März sind bei der Berufsberatung noch insgesamt 1.070 unversorgte Bewerberin-nen und Bewerber gemeldet, denen noch 1.833 unbesetzte Lehrstellen zur Auswahl ste-hen. Auch wenn in der Gastronomie und Hotellerie, bei Versicherungen und Finanz-dienstleistern und im Verarbeitenden Gewerbe das Ausbildungsangebot im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist, besteht weiterhin ein breites Angebot an Ausbildungs-stellen. Insbesondere im Handel und Verkauf sowie im Handwerk sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze vakant. „Auch in der aktuellen Krise unterstützen die Berufsberaterin-nen und Berufsberater intensiv die Jugendlichen bei der Berufswahl und Ausbildungs-platzsuche. Die Beratung erfolgt derzeit telefonisch oder als Videoberatung. Über unsere lokale Hotline (0841/9338-888) können sich Ausbildungssuchende direkt in der Berufs-beratung melden“, erläutert Johannes Kolb.

Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen:
Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Berichtsmo-nat März etwas verringert. Sie sank103 Personen auf 3.372, was im Vergleich zum Vor-jahr eine Zunahme um 874 (35,0 Prozent) bedeutet. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslo-senquote von 4,1 Prozent (Vormonat: 4,2 Prozent, März 2020: 3,1 Prozent). Aktuell gibt es 1.070 unbesetzte Stellen, 55 mehr als im Vormonat, 315 weniger als im Vorjahr.

Im Landkreis Eichstätt nahm die Arbeitslosigkeit – saisonal bedingt – leicht ab. Zum Stichtag waren insgesamt 1.685 Personen arbeitslos gemeldet, 74 weniger als im Vor-monat. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um 447 Arbeitslose (36,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt Ende März 2,2 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent, Vorjahr: 1,6 Prozent). 660 Arbeitsstellen und damit 30 mehr als im Februar, allerdings 153 weniger als vor Jahresfrist, sind den Vermittlungsfachkräften als vakant gemeldet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit im März witterungsbe-dingt zurückgegangen. Zum Ende des Berichtsmonats wurden 1.542 Personen als ar-beitslos gezählt, 231 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürger um 301 (24,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote verrin-gerte sich gegenüber Februar um 0,4 Punkte auf 2,7 Prozent (Vorjahr: 2,2 Prozent).
Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 539, was gegenüber dem Vormonat einen An-stieg um 29, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 159 bedeutet.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Pfaffenhofen ist im März mit der Wiederaufnahme der Tätigkeiten in den Außenberufen spürbar gesunken. Die Zahl der arbeitslos Gemel-deten hat sich um 232 Personen auf 2.026 verringert. Gegenüber dem März des Vorjah-res bedeutet dies einen Anstieg um 722 (55,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt ak-tuell bei 2,7 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent, Vorjahr: 1,7 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 881 offenen Stellen, 44 mehr als im Vormonat, 99 we-niger als vor einem Jahr. – Peter Kundinger, Agentur für Arbeit Ingolstadt 

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