Rain am Lech – Trickbetrug kann viele Gesichter haben. So kann z. B. bei der telefonischen Kontaktaufnahme ein vermeintlicher Polizist, Enkel, früherer Bekannter, Handwerker, Arzt, Rechtsanwalt, Bank- oder Behördenmitarbeiter in der Leitung sein und eine Notlage oder ein dringendes Anliegen vortäuschen. Oft wird auch ein Gewinn versprochen. Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Kripo Dillingen gibt Tipps, wie Sie sich schützen können:
– Sie sollen den Anrufer erraten? Legen Sie einfach auf!
– Rufen Sie den Bekannten oder Verwandten unter einer Ihnen bekannten Telefonnummer an oder suchen Sie sich selber die Nummer der jeweiligen Behörde heraus. Nutzen Sie niemals die Rückruftaste und tippen Sie auch nach Aufforderung des Anrufers keine Tasten oder Tastenkombinationen an Ihrem Telefon!
– Zeigen und übergeben Sie niemandem Ihre Wertsachen und geben Sie keine Auskünfte über Ihre Vermögens- oder Familienverhältnisse. Die echte Polizei z. B. fordert niemals Geld oder Wertsachen, um zu ermitteln. Die echte Polizei bitte Sie auch nicht, Ihr Erspartes von der Bank abzuheben und ruft auch nicht unter dem Notruf 110 bei Ihnen an.
– Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung oder in Ihr Haus! Ein Fremder will von Ihnen Zettel oder Stift, Essen oder Trinken? Reichen Sie eventuell das Gewünschte hinaus und halten Sie in der Zwischenzeit die Tür geschlossen.
– Jemand will Ihnen an der Haustür etwas verkaufen oder ein Abonnement abschließen? Lehnen Sie ab!
– Ein nicht bestellter Handwerker bietet Ihnen seine Dienste an? Lehnen Sie ab!
– Fragen Sie immer erst bei der jeweiligen Firma oder Behörde, von der angebliche Handwerker oder die angebliche Amtsperson kommt, nach, ob wirklich ein berechtigtes Interesse vorliegt, dass diese Person das Haus oder die Wohnung betritt. Suchen Sie hierfür die Telefonnummer selbst heraus und halten Sie währenddessen die Wohnungs- oder Haustür geschlossen.
– Ein angeblicher Mitarbeiter des Gesundheits- oder Landratsamtes möchte Sie z. B. über das Corona-Virus aufklären, Daten abgleichen oder Ihnen Atemschutzmasken / Mund-Nasenschutz-Masken verkaufen? Lehnen Sie ab und halten Sie Rücksprache mit der jeweiligen Behörde. Suchen Sie die Erreichbarkeit selbst heraus.
– Lassen Sie sich einen Ausweis zeigen. EIN Ausweis ist besser als KEIN Ausweis. Aber Vorsicht! Ausweise können auch gefälscht sein. Und: Wer weiß schon zu 100%, wie ein Behördenausweis auszusehen hat?
– Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und handeln Sie nicht überstürzt. Überdenken Sie jeden Ihrer Schritte und versuchen Sie, besonnen zu reagieren.
– Ihr Vorname im Telefonbuch kann ein Hinweis auf Ihr Lebensalter sein. Lassen Sie ihn beim Telefonanbieter abkürzen (zum Beispiel „H.“ statt „Hannelore“) und den Eintrag Ihrer Adresse löschen.
– Sie befürchten, Opfer einer Straftat geworden zu sein? Wenden Sie sich umgehend an die Polizei! – Quirin Neher, Stadt Rain