Mi. Sep 18th, 2024

Es sind welt- und bundespolitisch aufgeregte Zeiten, die auch deutliche Auswirkungen auf die Kommunen haben. Denn lokalpolitisch ist mitnichten alles ruhig. „Die Gemeinden könnten ausbluten, wenn sich nicht bald etwas ändert“, warnt Karlshulds Bürgermeister Michael Lederer. Denn es sind viele und teure Aufgabe zu bewältigen, die finanziellen Mittel reichen aber nicht aus.Die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder stellt die Kommune vor große finanzielle Herausforderungen

Ab 2026 gilt: Jedes Grundschulkind hat einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz in der Schule. Das ist vermutlich nicht unbedingt der größte Traum eines jeden 6 – 10-jährigen Kindes, aber nichtsdestotrotz: Der Anspruch kommt, und deshalb muss, zumindest theoretisch, genug Platz geschaffen werden, dass alle Kinder ganztags betreut werden können. Für die Gemeinde Karlshuld ist das finanziell extrem schwer umzusetzen. Zwar gäbe es, so der Bürgermeister, durchaus staatliche Zuschüsse, doch seien diese natürlich nicht kostendeckend. Das sei eine immense finanzielle Mehraufgabe, für die schlicht nicht genug Geld da ist. Zudem ist das keine Einmal-Ausgabe, sondern der Anspruch auf Ganztagsbetreuung wird jedes Jahr aufs Neue Kosten verursachen.

Weitere kostenintensive Projekte für die nahe Zukunft
Die Kinder sollen dann schließlich in der Mehrzweckhalle unterkommen, so der Plan. Diese muss aber zunächst saniert werden, was Kosten in Höhe von etwa acht bis neun Millionen Euro verursachen wird.
Außerdem steht noch immer die Sanierung der Kläranlage an, was nochmal genauso viel kosten wird. „Was die Kläranlage angeht, so warten wir noch immer auf einen Förderbescheid. Ich hoffe, dass wir diesen Herbst nun endlich in die Ausschreibungsphase gehen können“, gibt sich der Bürgermeister zuversichtlich, und natürlich möchte er, dass es in diesem seit Jahren bestehenden Projekt endlich zum Spatenstich kommt.

Außerdem plant die Kommune für das nächste Jahr den Bau einer oder vielleicht auch zwei Vakuumstationen zum Abtransport des Abwassers. „Karlshuld wird eben immer größer, und viele unterirdische Leitungen sind zu klein geworden. Unser Abwassernetz muss saniert werden, und ich rechne mit Kosten von etwa 5 Millionen für die Vakuumstationen“, so der Bürgermeister. 2026/2027 steht dann eine Gehwegsanierung auf dem Plan.

Das neue Feuerwehrhaus ist nun hingegen fertig, nur die Zufahrtsstraße wird noch in Kürze, wohl noch im September, geteert werden, und dann ist es endlich einsatzbereit.

„Wir brauchen ein Umdenken in der großen Politik“
Michael Lederer wünscht sich, dass die Probleme der Kommunen bei der „großen Politik“, also auf Bundes- und Länderebene, ankommen: „Die Zeiten werden zunehmend schwieriger, und die Kommunen müssen mit mehr Geld ausgestattet werden. Die Ausgaben steigen ständig gewaltig, aber die Einnahmen bleiben nahezu gleich. Die Kommunen müssen mit mehr Geld ausgestattet werden.“

Trotz der finanziellen Engpässe hofft der Bürgermeister, dass die anstehenden Projekte alle sauber abgearbeitet werden können und dass Karlshuld dafür genug Zuschüsse erhält. Er hat, für die etwas weitere Zukunft, wenn es finanziell vielleicht wieder etwas einfacher ist, auch den großen Wunsch, das Moorversuchsgut so herrichten zu lassen, dass die Bürger es als Bürgersaal nutzen können, zum Beispiel für Hochzeiten, Vereinsfeste und andere kulturelle Feierlichkeiten. Am allermeisten wünscht er den Bürger seiner Gemeinde aber Gesundheit, denn diese sei nun einmal das allerwichtigste. Wir schließen uns an und wünschen allen Karlshuldern, natürlich auch dem Bürgermeister selbst, beste Gesundheit und alles Gute! – brennessel Magazin

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