Berlin: Der ehemalige Ministerpräsident der DDR, Modrow, ist vergangene Nacht im Alter von 95 Jahren gestorben. Das hat die Linkspartei mitgeteilt, deren Mitglied er war.
Modrow war nach dem Mauerfall 1989 nur wenige Monate im Amt und gestaltete den Übergang. Denn mit der damaligen Bundesregierung verhandelte der langjährige SED-Funktionär die ersten Annäherungsschritte. Mit seinem Drei-Stufen-Plan versuchte er, ein Stück DDR zu retten. Als Preis für die deutsche Einheit forderte Modrow etwa eine militärische Neutralität des neuen Staates. Und er ermöglichte es zahlreichen Haus- und Hof-Besitzern, die im Krieg enteigneten Grundstücke, auf denen ihre Häuser standen, preiswert zu kaufen. Im April 1990 übergab er dann an den letzten Ministerpräsidenten der DDR, de Maiziere, der nach der ersten freien Volkskammer-Wahl den Weg zur Wiedervereinigung ebnete. – BR