Fr. Mrz 29th, 2024

Sie bilden oft das Rückgrat für ein gut funktionierendes Gemeindeleben.

Ihre Arbeit ist nicht immer spektakulär, aber ohne ihren Einsatz wäre die Gesellschaft oder das Vereinsleben ein Stück ärmer. Um die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit zu unterstreichen, zeichnet der Bayerische Ministerpräsident jedes Jahr verschiedene Ehrenamtliche aus. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurden 2005 zwölf Personen für ihren persönlichen Einsatz und damit ihre herausragenden Leistungen mit dem Ehrenzeichen gewürdigt.

Es sind:

Walter Cacek, Bergheim: Er engagiert sich seit 1984 für die Kehlkopflosen, ist auch 2. Landesvorsitzender.
Erwin Schindler, Brunnen: Seit 40 Jahren bekleidet er das Amt des Kirchenpflegers in Hohenried, engagierte sich sehr beim Pfarrsaal-Neubau und der Kirchen-Renovierung.
Johann Reisch, Burgheim: Seit 1977 ist er Vorsitzender der 400 Burgheimer Sportanlger und hat Burgheim zum Mekka der Sportanlager gemacht.
Herbert Ettenreich, Ehekirchen: Stand selbst rund 500 Mal auf dem Fußballplatz und betreute als Jugendleiter bis zu acht Jugendmannschaften gleichzeitig. Auf den Sepp-Herberger-Preis seitens des Fußballverbandes folgte die vom Landrat Dr. Richard Keßler ausgehändigte Ehrenamts-Auszeichnung des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Xaver Wagner, Gachenbach: Er hat gleich mehrere Ehrenämter: 2. Bürgermeister der Gemeinde Gachenbach, Kirchenpfleger der Pfarrei Weilach, Hegeringleiter, Mitglied des Meisterprüfungsausschusses für Landwirtschaft in Oberbayern, 2. Vors. der Waldbauernvereinigung in Schrobenhausen.
Maria Felbermeir, Königsmoos: schmückt seit 30 Jahren die St. Maximilian-Kirche in Ludwigsmoos, leitet seit 20 Jahren den örtlichen Katholischen Frauenbund und singt seit 40 Jahren im Kirchenchor.
Gerhard Hausmann, Königsmoos: hat als Vorsitzender d. Reservistenkameradschaft in Neuburg als auch auf Bezirksebene in Oberbayern Nord viel für die Friedensarbeit, internationalen Austausch und Patenschaften mit europäischen Partner getan.
Franz Stegmeir, Langenmoosen: Mit ihm startete die DJK Langenmoosen bis zur Landesliga durch. Heute noch ist er dort Jugendtrainer.
Irene Sönning, Neuburg: ist in der Seniorenarbeit der Pfarrei der Apostelkirche und beim Roten Kreuz sehr engagiert.
Maximilian Schlamp, Rennertshofen: seit 1970 Kirchenpfleger in Mauern, eine feste Stütze der Weinbergschützen und pflegt das Gelände um den Dorfweiher.
Ingrid Stark, Schrobenhausen: seit 1989 Vorsitzende des Kath. Frauenbundes in Schrobenhausen, Initiatorin der ersten Mutter-Kind-Gruppe, engagiert sich für internationale Hilfstransporte nach Jugoslawien, Litauen und Russland.
Martha Höllbauer, Schrobenhausen: hilft im Verkehrsverein dort, wo es notwendig ist.

Das Wirken der Ehrenamtlichen vollzieht sich oft eher im Stillen und nicht so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Deshalb möchten wir stellvertretend für alle Geehrten Gerhard Hausmann aus Königsmoos unseren Lesern einmal vorstellen:

Gerhard Hausmann aus Königsmoos

1. Vorsitzender der Reservistenkameradschaft in Neuburg
Herr Hausmann, weshalb haben Sie das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten erhalten?
Meine Kameraden haben es beantragt, weil ich mich seit sehr, sehr langer Zeit ehrenamtlich als Vorstand betätige, diverse Veranstaltungen organisiere und dadurch den Zusammenhalt gewährleiste.

Was ist und macht eine Reservistenkameradschaft?
Wir kümmern uns um ehemalige Bundeswehrreservisten oder auch um Mitglieder die gedient haben. Unter unseren 240 Mitgliedern sind Leute, die nach ihrem 2-jährigen Bundeswehrdienst ausgeschieden sind, aber auch Zeitsoldaten, die 12 Jahre dabei waren oder Berufssoldaten, die zwischen 50 + 60 Jahren in Pension gingen. Der jüngste Reservist ist 20, der älteste knapp 80. Die meisten kommen aus dem Landkreis; es sind aber auch ehemalige aktive Soldaten vom Jagdgeschwader 74 dabei, die nach ihrer Dienstzeit nach München, Würzburg etc. umgezogen sind.

Welchen Aktivitäten gehen Sie nach?
Wir haben regelmäßige Zusammenkünfte, teilweise zum gemütlichen Beisammensein, aber auch Vorträge über die Hans-Seidel-Stiftung, sowie Weiterbildungsmaßnahmen, damit wir die Kameraden immer auf dem neuesten Stand halten können. Wir gehen auch in den Schießsimulator beim JG 74 und haben die Möglichkeit zum Schießen auf Bundeswehrplätzen wie z.B. in Wettstetten, um die Schießausbildungen weiterzuführen, denn sehr viele aus unserer Kameradschaft werden zu Reservistenübungen eingezogen.

Dann pflegen wir noch ein Soldatengrab, das auf der Strecke nach Eichstätt liegt, nehmen regelmäßig an überregionalen Veranstaltungen teil, also auch an Militärpatrouillen, was aber alles mit dem Bereich der Reservisten zu tun hat. Wir haben auch Kontakt zu anderen Reservistenkameradschaften z.B. mit der RK in Bad Segeberg: Wir fahren hoch, wenn sie eine Militärpatrouille oder ein Schießen haben oder zum traditionellen Grünkohl-Essen und sie kommen zum Schlossfest nach Neuburg oder jetzt zum 22. Wintermarsch, den wir organisieren.

Wie muss man sich diesen Wintermarsch vorstellen? 30 km Fußmarsch mit Sturmgepäck im Schnee?
Nein, da gilt es eine 18 km lange Strecke mit 10 Stationen zu absolvieren, wie z.B. Gelände erkunden, Entfernung schätzen usw. Die Freiwillige Feuerwehr Neuburg, das Rote Kreuz, Wasserwacht und THW übernehmen jeweils eine Station, die anderen machen wir. Vier bis fünf Monate vorher müssen wir schon mit der Planung beginnen, denn es nehmen immerhin 100 – 120 Leute an diesem Wettbewerb teil. Für die ersten drei platzierten Mannschaften gibt es Pokale, sowie zwei Wanderpokale.

In welchem Verband sind Sie integriert?
Wir gehören zu Oberbayern-Nord. Dieser reicht von Rain am Lech bis Beilngries und von Ingolstadt bis München. In Ingolstadt ist die Organisationsleitung mit Büro, ein Feldwebel der Reserve, der die Verbindung zwischen Reservisten und Bundeswehr hält. Wenn wir also ein offizielles Schießen durchführen, obliegt diesem die ganze Organisation des Militärischen, die Abstimmung mit dem Landratsamt, der Naturschutzbehörde usw. Wir dürfen z.B. beim Wintermarsch auch mit Motor-Schlauchbooten auf der Donau fahren, was sonst ja nicht gestattet ist. Wir setzen auf der Donau über, haben also Pioniere und drei große Boote mit dabei.

Das alles wird in den Vorstandssitzungen geplant. Für den gesellschaftlichen Teil haben wir jeden 2. Freitag im Monat einen Reservistenabend, sowie einmal im Monat einen Sonntagsfrühschoppen im Vereinsheim in der Lassigny-kaserne in Neuburg. Wer Interesse hat, unserer Kameradschaft beizutreten, kann sich natürlich jederzeit an mich wenden unter Tel. 08433/444.

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