So.. Feb. 16th, 2025

Die Interessengemeinschaft Schorner Röste – Zukunft Donaumoos will erneut wachrüttelnRohrenfels; Welche konkreten Maßnahmen müssen umgesetzt werden, damit unser Donaumoos, das größte zusammenhängende Niedermoor Süddeutschlands, noch eine Zukunft hat

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Die anhaltende Entwässerung mit intensiver Nutzung des Moorkörpers in den letzten hundert Jahren zeigt gravierende Folgen. Enorme Bodenverluste sind zu beklagen, der Moorboden schrumpft Jahr für Jahr um 1 – 3 cm. Dazu kommen im Frühjahr oft Moorstaubstürme, die CO2-Emissionen steigen, die Überflutungsgefahr nimmt ständig zu und bedroht die Biodiversität, das Klima und die Lebensgrundlagen. Worauf sind diese Überflutungen zurückzuführen?

Langjährige Entwässerung und intensive landwirtschaftliche Nutzung haben irreversible Schäden hinterlassen und den oberen Moorboden in weiten Teilen bereits zersetzt. So geschädigte Böden können aber nur noch deutlich weniger Wasser aufnehmen, als das ursprünglich der Fall war. Der Donaumoospegel in Ludwigsmoos ist ein warnendes Symbol, wie viel Moorboden bereits verloren gegangen ist. Jährlich entweichen 400.000 Tonnen Klimagase aus dem noch verbliebenen 12.000 ha großem Donaumoos.

Dramatisch ist auch die Entwicklung bei den Wiesenbrütern. Die Artenvielfalt, einst ein Markenzeichen der Region, ist enorm rückläufig. Die Reproduktion des Großen Brachvogels, die Vorzeigeart des Donaumooses, tendiert trotz Schutzmaßnahmen-  wie Umzäunung von Gelegen – in den letzten Jahren gegen Null.  Bereits am 23.08.2020 hat Ulrich Mayer mit einem Schreiben an die Bayerische Staatskanzlei, zu Händen des Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, auf diese Tatsache hingewiesen. Ohne eine rasche Umsetzung des Donaumoosentwicklungskonzepts mit großflächiger Moorrenaturierung und Schaffung feuchter extensiver Wiesenflächen im Umgriff wird sich auch in Zukunft, trotz Wiesenbrütermanagement im Donaumoos für Brachvogel und Kiebitz nichts ändern.
Das Donaumoos steht vor seiner größten Herausforderung, einer Richtungsentscheidung, die nicht mehr länger warten kann und jetzt endlich beginnen muss.

IG Schorner Röste – Zukunft Donaumoos formierte sich neu.
Um die großen Herausforderungen wirksamer anzugehen, hat die „IG Schorner Röste – Zukunft Donaumoos“ (gegründet 2018) zum Ende des vergangenen Jahres eine neue Organisationsstruktur geschaffen und ihren Namen um den Naturraumbegriff „Zukunft Donaumoos“ erweitert. Dabei konzentriert sich die Arbeit der IG weiter auf so wichtige Ziele wie Klimaschutz, Biodiversität, Hochwasserschutz, nachhaltige Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Richten soll es ein Dreier-Team unter Führung von Elisabeth Birkmeir, Schorn, Jano Soos-Schupfner, Pöttmes und Holger Geißel Rohrenfels. Das neue Führungsteam wurde Ende 2024 gewählt und wird künftig die Zusammenarbeit mit regionalen Akteurinnen und Akteuren intensivieren, Fachwissen bündeln und konkrete Maßnahmen einfordern. Wir freuen uns auf den Dialog mit Bürgern, Landwirten, Naturschützern, Entscheidungsträgern, Vertreter der Kirchen und der Verbände. Viel mehr Menschen im Moos als bisher mögen jetzt Teil dieser wichtigen Arbeit werden. Die Fördermittel sind ja bereits seit 2021 abrufbar. Gemeinsam können wir den Klima- und Moorbodenschutz stärken, die Biodiversität, die Lebensräume der Wiesenbrüter wiederherstellen und eine nachhaltige Zukunft für die Menschen dieser besonderen Moos-Region schaffen. Ihre aktive Mitarbeit, konstruktive Kritik oder den Austausch von Ideen – Ihr Engagement macht den Unterschied. Die größte Aufgabe kommt dabei einem deutlicheren kommunalpolitischen Wollen zu. Das wollen wir gemeinsam anstoßen. – Holger Geißel, Rohrenfels

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