Fr. Apr 19th, 2024

München – Trotz der Bestätigung von München als Spielort der Fußball-EM sind Zuschauer in der Arena keinesfalls garantiert. Das betonte Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die Deutsche Polizeigewerkschaft ist sogar richtig sauer über die Forderungen der UEFA.

Der stellvertretende Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Jürgen Ascherl schimpfte auf B5 aktuell: „Ich bewundere die hellseherischen Fähigkeiten der UEFA und der Verantwortlichen, dass sie schon jetzt für Juni mit 15.000 Zuschauern planen.“

Schließlich habe man jetzt „Ausgangssperren, wir haben jedes Wochenende Corona-Demonstrationen, die Leute dürfen nicht raus und hier diskutieren Verantwortliche über 15.000 Zuschauer.“ Deshalb hält er die Forderung der UEFA nach einer Zuschauer-Garantie „für unverantwortlich. Da scheint Geld eine größere Rolle zu spielen als der Gesundheitsschutz.“

Münchens Oberbürgermeister Reiter: keine Zusagen möglich
Auch der Münchner Oberbürgermeister wies nochmals ausdrücklich darauf hin, dass das Thema mit den Fans im Stadion weiterhin offen ist: „Ob es vor Zuschauern ist und vor wie vielen, konnte ich schon vor einer Woche nicht sagen. Das kann auch heute niemand sagen, deswegen gab es auch bis zum heutigen Tag keine Zusagen irgendwelcher Zuschauer-Garantien„,, sagte der Politiker. Das gleiche gelte „für den Freistaat Bayern, der keinerlei Garantien für Zuschauerzahlen gegeben hat“, ergänzte der Münchner Oberbürgermeister.

BR-Sportreporter Schmelzer: „So viele Konjunktive“
Auch für den BR-Sportreporter Bernd Schmelzer ist der Ausgang völlig ungewiss. Für ihn ist die Zuschauer-Garantie ein „Miracle made by UEFA“. Auf BR24 Sport erklärte er im Facebook-Live: Die Pandemiesituation sei einfach „nicht einzuschätzen – heute, morgen und nächste Woche nicht. „Wenn man jetzt Hochrechnungen hernimmt, in denen man vielleicht berechnet, wie viele Menschen zu diesem Zeitpunkt geimpft sein könnten, wie viele die erste und zweite Impfung schon erhalten haben, dann kommt man vielleicht auf eine Zahl, aus der man einen Querschnitt herauszieht, ob dann das mögliche Infektionsgeschehen niedriger ist als es momentan ist.“ Für Schmelzer sind das „so viele Konjunktive, dadurch wird’s ja nicht besser“.

Erst recht nicht, wenn man „an eine mögliche Ausgangssperre um 22.00 Uhr denkt“. Dann ist nämlich Halbzeitpause. Es bleiben also noch viele Fragen offen bis zum EM-Anpfiff in der Landeshauptstadt. – BR

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