München – Nach emotionalen Debatten und einer Corona-Infektion will sich Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich nun doch impfen lassen. Der Bayern-Profi hat derzeit mit Covid-Folgen zu kämpfen und wird erst kommendes Jahr wieder auf den Platz zurückkehren. Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich will sich nach einer Corona-Infektion nun gegen das Virus impfen lassen. Das bestätigte der 26-Jährige in einem Interview mit dem ZDF. In dem Gespräch bedauerte er, dass er sich nicht schon früher zu diesem Schritt entschlossen habe. „Generell war es für mich einfach schwierig mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen“, sagte Kimmich.Kimmich kämpft mit Corona-Folgen
Kimmich hat nach seiner Corona-Infektion mit Lungenproblemen zu kämpfen und wird deshalb in diesem Jahr kein Spiel für den FC Bayern bestreiten können. Er kann derzeit noch nicht wieder voll trainieren. Die Lage sei jedoch „nicht so dramatisch, dass man Folgeschäden erwarten kann“, betonte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann. Dennoch kann Kimmich erst im Januar wieder richtig einsteigen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für immungesunde Personen, die eine Infektion durchgemacht haben, zunächst die Verabreichung einer Impfstoffdosis. In der Regel soll die Impfung sechs Monate nach der Erkrankung erfolgen, frühestens jedoch vier Wochen nach dem Ende der Covid-19-Symptome.
Kimmich ist der dritte von fünf Bayern-Profis, der sich nach anfänglichem Zögern für eine Corona-Impfung entschieden hat. Zuvor war bekannt geworden, dass sich sowohl Jamal Musiala als auch Serge Gnabry bereits gegen das Virus geimpft hatten.
Hitzige Debatte um Kimmich
Kimmich hatte im Oktober vor dem Hintergrund zunehmend hitziger Debatten über Impfgegner und fehlende Fortschritte der deutschen Impfkampagne für Aufsehen gesorgt, als er öffentlich „persönliche Bedenken“ bezüglich einer Corona-Impfung äußerte. Er nannte die Sorge vor angeblich möglichen Langzeitfolgen einer Impfung als Grund für sein Zögern.
Die Diskussion erreichte dabei sogar die Ebene der damaligen Bundesregierung. Diese äußerte im Oktober die Hoffnung, dass sich Kimmich doch noch impfen lasse; Regierungssprecher Steffen Seibert verwies auf „klare und überzeugende Antworten von nationalen und internationalen Experten“.
Forschungsministerin lobt Kimmichs Impf-Entscheidung
Die neue Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger lobte den jetzigen Impf-Entschluss von Kimmich. „Es ist eine gute Entscheidung“, schrieb die FDP-Politikerin bei Twitter. „Als Fußballprofi und Nationalspieler ist er für viel Menschen Vorbild. Mehr Impfungen sind der Weg aus der Pandemie“, fügte Stark-Watzinger hinzu.
Wer Spitzensport betreiben will, muss sich gegen Corona impfen lassen – diesen Schluss zieht Ex-Skistar Christian Neureuther aus dem Fall Kimmich. Eine Corona-Infektion könne auch dazu führen, dass man keinen Leistungssport mehr treiben kann, warnte er beim BR-Sonntagsstammtisch. – BR