Stadt- und Kreisrat – neuer Werksreferent d. Stadt Neuburg, CSU-Fraktionsvorsitzender – BLSV-Kreisvorsitzender
Vita: 1944 in Steinhöring geboren, wohnhaft in Neuburg-Feldkirchen, Techn. Bundesbahnbetriebsinspektor a.D., verheiratet, 2 erwachsene Kinder.
Herr Goschenhofer, Sie sind in den Bereichen Politik und Sport sehr engagiert. Eigentlich müssen wir Sie ja gar nicht mehr vorstellen, denn als Kreisvorsitzender des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV), dem landkreisweit 33.000 Mitglieder in 103 Sportvereinen angehören, sind Sie ja sowieso schon bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“! Was macht Ihnen mehr Spaß? Sport oder Politik?
Eigentlich beides, wobei in der Politik schon noch etwas mehr bewegt werden kann. Ich denke da insbesondere an die vielen Einzelbaumaßnahmen der vergangenen Jahre, die wir gemeinsam geschultert haben. Da gehört der Neubau unserer Stadtwerke genauso dazu, wie der Bau von Feuerwehrhäusern in Feldkirchen, Marienheim und Gietlhausen oder die Sanierung unserer Bäder und und und.
Seit kurzem sind Sie der neue Werksreferent der Stadt Neuburg. War das eine Überraschung für Sie?
Natürlich! Ich hab’ nie daran gedacht, dass es einmal mich treffen könnte. Dieses Amt war ja meines Wissens bisher immer nur den Juristen vorbehalten. Die Stadtwerke sind ein Riesenbetrieb mit sehr vielen Mitarbeitern. Nach dem bedauerlichen Tod des bisherigen Werkreferenten Rudi Mayr bestand jedoch Handlungsbedarf. Ich wurde von der Fraktion vorgeschlagen und dann vom Stadtrat gewählt. Mit Hans-Jürgen Hill, dem Chef der Stadtwerke Neuburg, steht mir jedenfalls ein äußerst zuverlässiger und kompetenter Fachmann zur Seite.
Welche Projekte stehen in der Zukunft an?
Erneuerbare Energien sind ja gerade in aller Munde und das Thema der Zukunft. Wir liebäugeln mit alternativen Energieformen. Angedacht ist bereits eine Biogasanlage. Betriebswirtschaftlich gesehen ist dies die eine Sache. Wenn wir allerdings spüren, dass die Rentabilität nicht ausreichend gesichert ist, muss die Politik dann aber auch sagen, was sie bereit ist, dem Klimawandel entgegen zu setzen. Die Umweltprobleme zeigen uns, dass hier bereits größter Handlungsbedarf besteht. Ich bin jedenfalls ernsthaft daran interessiert, Nägel mit Köpfen zu machen.
Die Stadtwerke liefern doch den billigsten Strom oder?
Ja, momentan stimmt das und ich hoffe, dass wir da in absehbarer Zeit auch keine Probleme damit bekommen. Natürlich hängt das auch davon ab, wie wir den Strom einkaufen können. Die Verhandlungen mit den Vorlieferanten sind da letztendlich ausschlaggebend.
Nun zu Ihrer Person. Erzählen Sie uns doch etwas aus Ihrem Privatleben.
Ich bin 63 Jahre alt, verheiratet, habe 2 erwachsene und bereits verheiratete Kinder, beide haben studiert, meine Tochter das Thema „Erneuerbare Energien“. Sie hat gerade ihr zweites Kind bekommen und ist im Mutterschutz. Sobald das Jüngste selbständig laufen kann, will sie wieder in diesem Bereich einsteigen. Mein Sohn ist selbständiger Bauleiter und derzeit für den Neubau von Aldi-Märkten im süddeutschen Raum tätig.
Welche Hobbys haben Sie?
Meine Familie ist mein Hobby! Als ehemaliger Handballer des TSV Neuburg sehe ich mir immer noch gerne jedes Heimspiel an. Um möglichst lange gesund und fit zu bleiben, gehe ich gerne in unsere Bäder, jogge oder fahre Rad. Die beste Medizin ab einem bestimmten Alter sind allerdings körpergewichtsentlastende Sportarten. Und da gehört in jedem Falle auch Schwimmen dazu.
Wie man an den Autokennzeichen feststellen kann, kommen etliche Brandlbad-Besucher von auswärts.
Das freut uns alle, denn es zeigt, dass wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind. Wir orientieren uns aber auch ständig neu, um den einen oder anderen sportlichen Trend umzusetzen oder auf interessante Anregungen unserer Badbesucher einzugehen. Der Unterhalt von zwei Bädern ist zwar eine teure Angelegenheit, aber wir verschwenden überhaupt keinen Gedanken daran, es anderen Städten gleich zu tun und unsere Bäder aus Kostengründen zu schließen. Wir wollen, dass noch viel mehr Menschen, insbesondere Kinder, schwimmen lernen. Mein Rat deshalb an alle: Kommt in unsere städtischen Bäder und bringt die Kinder mit. Der Gesundheit tut’s gut und die Stadtwerke können mit den erzielten Einnahmen die finanziellen Nöte etwas abmildern. Übrigens: Neuburg hat die schönsten Bäder in der Region!
Die Stadt bzw. die Stadtwerke bieten den Bürgern eigentlich viel: günstige Strompreise, mit den Stadtbussen ein günstiges öffentliches Verkehrsnetz, Tiefgaragen, schöne Bäder usw.
Sie haben Recht. Das sind alles Betriebe, die uns viel Geld kosten und wenig Einnahmen erzielen. Also müssen wir versuchen, das Geld woanders wieder hereinzuwirtschaften, um das Defizit auszugleichen. Das ist gar nicht so einfach. Die Prioritäten setzt allerdings der Stadtrat. Und der hat sich in der Vergangenheit immer noch für seine Bürger ausgesprochen.
Nochmals zurück zu Ihnen persönlich. Haben Sie ein Lieblingsgericht?
Eigentlich nicht. Ich bin überhaupt nicht anspruchsvoll. Eine frische Halbe vom Fass sollte aber schon dabei sein.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Privat: eine glückliche Familie und zuverlässige Freunde, die ehrlich und aufrichtig mit mir umgehen. Als Werkreferent: dass wir uns beim Thema Umweltschutz und Klimawandel noch stärker unserer Verantwortung besinnen. Unser ganzes Bestreben muss darauf ausgerichtet sein, unhabhängiger vom Öl- und Gaspreisdiktat der Großversorger zu werden. Selbstverständlich wünsche ich mir auch, dass wir den Strom- und Gaspreis halten können, unsere Stadtbusse noch stärker angenommen werden, die Tiefgaragen immer voll belegt sind, der Schuldenberg spürbar reduziert werden kann und mir die Bäderbetriebsleitung berichtet, dass wieder ein neuer Besucherrekord aufgestellt wurde…… Also ab ins Brandl