Fr. Apr 19th, 2024

Bundestrainerin Kim Raisner ist für ihr Verhalten beim Frauen-Wettkampf im Modernen Fünfkampf von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Raisner habe das Pferd von Annika Schleu mit der Faust geschlagen, so die Begründung.

Das vieldiskutierte Springreiten im Modernen Fünfkampf bei den Sommerspielen in Tokio hat ein Nachspiel für den Deutschen Olympischen-Sportbund (DOSB). Bundestrainerin Kim Raisner wurde einen Tag nach den umstrittenen Szenen beim Finaltag der Frauen von den Olympischen Spielern ausgeschlossen.

Faustschlag gegen Pferd
Das der bis dahin führenden Annika Schleu zugeloste Pferd war von der Fünfkämpferin kaum zu kontrollieren und verweigerte mehrere Hindernisse. Raisner habe das Pferd mit der Faust geschlagen, begründete der Fünfkampf-Weltverband UIPM die Entscheidung.

„Hau mal richtig drauf! Hau drauf!“, hatte Raisner, auf TV-Bildern sicht- und hörbar, der überforderten Schleu zugerufen. Nachdem zunächst Schleu mit der Gerte auf das verunsicherte Pferd eingeschlagen hatte, sieht man Raisner, wie sie dem Tier einen Schlag mit der geschlossenen Hand mitgibt.

DOSB zieht Raisner schon zuvor ab
DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte bereits vor der Entscheidung in einer Pressekonferenz erklärt, dass Raisner beim heutigen Männer-Fünfkampf „weder am Parcours noch am Arbeitsplatz eine Funktion“ haben soll. Dies sei das Ergebnis einer Besprechung des Vorfalls mit Schleu, Raisner und Susanne Wiedemann, der Sportdirektorin des Deutschen Verbands für Modernen Fünfkampf, gewesen.

Es sei die „beste Lösung“, um keine „weiteren Fragezeichen“ aufkommen zu lassen. Die Entscheidung sei gemeinsam und einvernehmlich getroffen worden.

Unterstützung für Schleu
Die Sportlerorganisation „Athleten Deutschland“ hatte nach dem Fünfkampf-Drama Annika Schleu, die in der Öffentlichkeit heftig angegangen wurde, Unterstützung zugesichert. „Die Anfeindungen und der teils offene Hass, der ihr seit dem gestrigen Reit-Wettkampf in den sozialen Netzwerken entgegenschlägt, ist inakzeptabel und aufs Schärfste zu verteilen“, teilte die Organisation mit.

Kritik am Wettkampf sei „völlig legitim und sollte Anlass zu einer Debatte um Änderungen des Reitreglements sein“, hieß es weiter. Gefordert sei allerdings der Weltverband UIPM. Dieser müsse „jetzt handeln, um den Schutz der Tiere und angemessene Wettkampfbedingungen“ zu gewährleisten. – BR

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