Bayern bietet breites Unterstützungs- und Testangebot Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin: Zu viele Menschen wissen nicht über HIV-Infektion BescheidMünchen – Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat anlässlich des Welt-Aids-Tages darauf hingewiesen, dass es in Bayern umfassende Unterstützungsangebote und niedrigschwellige Testmöglichkeiten gibt. Gerlach betonte am Freitag in München: „Es ist wichtig, sich vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen. AIDS ist zwar mittlerweile gut behandelbar, aber noch immer nicht heilbar.“
Gerlach fügte hinzu: „Das Risiko einer HIV-Ansteckung darf daher nicht unterschätzt werden. Doch viele Menschen wissen oft gar nicht, dass sie infiziert sind. In Bayern haben wir deshalb vielfältige Testmöglichkeiten und Unterstützungsangebote geschaffen, die die Menschen niedrigschwellig nutzen können.“
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) infizierten sich im Jahr 2021 circa 200 Menschen in Bayern neu mit dem HI-Virus und Ende 2021 lebten rund 12.200 Menschen in Bayern mit HIV (rund 9.690 Männer und rund 2.500 Frauen), in Deutschland waren es rund 90.800. Davon sind laut Schätzungen des RKI etwa 8.600 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert.
Gerlach unterstrich: „Mein Ziel ist es, die Testbereitschaft insbesondere nach Risikokontakten weiter zu erhöhen. Außerdem soll die Früherkennung insgesamt gestärkt werden, damit Betroffene möglichst frühzeitig eine Behandlung erhalten und mögliche Infektionsketten unterbrochen werden.“
Die Ministerin erläuterte: „Zwischen einer Infektion mit dem HI-Virus und einer Diagnose beim Arzt können häufig Jahre vergehen. Viele Menschen tragen das Virus in sich, ohne es zu wissen. Deshalb ist es so wichtig, sich bei Risikokontakten so früh wie möglich testen zu lassen. Denn nur wer frühzeitig weiß, dass er sich infiziert hat, kann sich frühzeitig behandeln lassen und somit wirksam sich und andere schützen.“
Gerlach ergänzte: „Bei einer späten Diagnosestellung sind auch die Behandlungsaussichten der Immunschwächekrankheit weniger günstig. Zudem steigt das Risiko einer Weitergabe der Infektion. Das bayerische Gesundheitsministerium setzt sich mit Nachdruck dafür ein, die Ausbreitung von HIV weiter einzudämmen. In diesem Zusammenhang haben wir in Bayern die bayerischen Testwochen etabliert, bei der Menschen sich unkompliziert und in einem sicheren anonymen Kontext testen lassen können.“
Die bayerischen HIV-Testwochen 2023 fanden vom 2. November bis zum 30. November statt. In diesem Rahmen konnten wieder zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in ganz Bayern initiiert werden, die zur Stärkung der Aufklärung sowie zur Erhöhung der Testbereitschaft und Testquote dienen sollen. Dabei bieten Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen in Bayern unter dem Motto „Test jetzt!“ ergänzend zu ihrem unterjährigen Angebot insbesondere zusätzliche Testmöglichkeiten, Beratungsangebote sowie verschiedene Informations- und Aufklärungsaktionen an. Diese finden sich im Internet unter www.testjetzt.de.
Die HIV-Testwochen werden vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert. Im vergangenen Jahr wurden im Kampagnenzeitraum insgesamt mehr als 1.300 HIV-Tests durchgeführt – und damit rund 500 mehr als im monatlichen Schnitt.
Zudem warb die Ministerin schon jetzt für die 25. Internationale AIDS Konferenz, die 2024 in München stattfinden wird: „Die HIV- und AIDS-Forschung spielt seit Jahrzehnten eine große Rolle in Bayern. Deshalb freuen wir uns sehr, dass die 25. Internationale AIDS Konferenz im kommenden Jahr in unserer bayerischen Landeshauptstadt stattfinden wird. Wir sind überzeugt: Mit der Mischung aus Weltoffenheit und medizinischer Spitzenforschung auf diesem Gebiet ist München genau die richtige Wahl zur Austragung des internationalen AIDS-Kongresses, den wird als bayerisches Gesundheitsministerium gerne unterstützen.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention