Wiesbaden: In der ersten Jahreshälfte ist die Gewaltkriminalität in Deutschland im öffentlichen Raum stark angestiegen. Nach vorläufigen Daten des Bundeskriminalamts erhöhte sich die Zahl solcher Straftaten verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um rund 17 Prozent.
BKA-Präsident Münch nannte die Zahlen besorgniserregend. Laut Münch gibt es einen Zusammenhang zwischen der gestiegenen Inflation und der Zunahme an Gewalt. Dazu passe, dass gerade in wirtschaftlich schwächeren Regionen die Fallzahlen und die Zahl der Tatverdächtigen höher sei. Hinzu kämen Belastungen der Corona-Pandemie, die Jugendliche anfälliger für Straftaten gemacht hätten, und die aktuell stärkere Zuwanderung. Viele Schutzsuchende wiesen durch die Lebenssituation in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie wirtschaftliche Unsicherheiten und Gewalterfahrungen mehrere Risikofaktoren auf. Diese machten Gewaltkriminalität wahrscheinlicher, so der BKA-Chef weiter. – BR