European Energy Award an fünf Kommunen verliehenMünchen – Bayern setzt beim Klimaschutz auf eine starke Partnerschaft mit den Kommunen. Mit innovativen Projekten und Konzepten vor Ort treiben die Kommunen Energieeinsparung, CO2-Minderung und den Klimaschutz in Bayern voran. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der diesjährigen Preisverleihung des European Energy Award (eea) an fünf Kommunen heute in Kempten: „Klimaschutz ist eins der größten Themen unserer Zeit.
Nur gemeinsam können wir unsere ehrgeizigen Ziele beim Klimaschutz erreichen. Die Kommunen sind wichtige Klimaschutzpartner. Sie leisten in allen Regionen Bayerns sowohl mit eigenen Maßnahmen als auch mit ihrer Aufklärungsarbeit vor Ort einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz. Mit dem European Energy Award honorieren wir herausragendes Engagement von Kommunen für den Klimaschutz. Gleichzeitig wollen wir Kommunen dazu motivieren, Vorbild zu sein und sich auch in Zukunft weiter für den Klimaschutz zu engagieren.“ Für besonders erfolgreiches Engagement erhalten Kommunen die Auszeichnung in Gold.
Der European Energy Award ist ein Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren, das Anreize für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik in Kommunen schaffen will. Energieeinsparung, effiziente Nutzung von Energie und die Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien stehen dabei im Fokus. Alle drei Jahre wird die Arbeit der Kommunen einer externen Bewertung unterzogen. In Bayern nehmen aktuell rund 40 Kommunen am European Energy Award teil. Das Bayerische Umweltministerium unterstützt seit 1998 bayerische Kommunen im Bereich Klimaschutz durch ein eigenes Förderprogramm. Auch die Teilnahme am European Energy Award wird dabei seit 2013 gefördert. Die teilnehmenden Kommunen haben seitdem insgesamt mehr als 2,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern zur Umsetzung neuer Projekte und Steigerung der Energieeffizienz erhalten. Europaweit gibt es derzeit rund 1.500 zertifizierte Gemeinden in sechzehn Staaten.
Folgende bayerische Landkreise, Städte und Gemeinden wurden in diesem Jahr mit dem European Energy Award ausgezeichnet:
Die Gemeinde Durach, Landkreis Oberallgäu, hat in ihrem energiepolitischen Leitbild das Ziel einer treibhausgasneutralen Gemeindeverwaltung bis 2030 festgeschrieben. Schwerpunkte liegen auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der flächendeckenden Verkehrsberuhigung.
Die Stadt Königsbrunn, Landkreis Augsburg, engagiert sich erfolgreich in den Bereichen Mobilität und erneuerbare Energien. Zu nennen sind hier insbesondere die Anbindung an das Straßenbahnnetz von Augsburg sowie die Beteiligung an zwei Windkrafträdern der Stadtwerke Augsburg in Thüringen. Zudem werden im Rahmen einer Förderrichtlinie für Bürgerinnen und Bürger Photovoltaik-Anlagen und netzdienliche Batteriespeicher gefördert.
Der Landkreis Günzburg hat einen Energiepakt gegründet, mit dem sich die kreisangehörigen Gemeinden zu grundlegenden Klimaschutz-Leistungen verpflichten. Im Gegenzug bietet der Landkreis Anreize und Unterstützung für weitere Maßnahmen und Projekte, wie beispielsweise die Solar-Offensive des Landkreises. Auch die Klimawandelstudie des Landkreises wurde in diesem Jahr fertiggestellt.
Folgende zwei Kommunen erhielten den European Energy Award in Gold. Sie sind seit vielen Jahren Teilnehmer und bauen ihre Klimaschutzarbeit stetig aus:
Die Stadt Herzogenaurach, Landkreis Erlangen fördert mit der Gemeinschaftskampagne HERZO-Solar zusammen mit den HERZO Werken und dem Agenda-Arbeitskreis Energie den Ausbau der Solarenergie. Zudem werden Neubauten auf hohem energetischen Niveau realisiert, wie beispielsweise das Rathaus und die Kita Reihenzach. Auch private Bauherren werden mit einem CO2-Minderungsprogramm unterstützt. Außerdem wurden ein Blockheizkraftwerk und eine Biomasseheizanlage errichtet. Mit einem Klimaausgleichsbudget in Höhe von 30.000 Euro im Jahr werden darüber hinaus Klimaschutzprojekte in Schulen und auf Veranstaltungen gefördert.
Die Stadt Kempten (Allgäu) zeichnet sich durch ein vorbildliches systematisches Energiemanagement für alle energierelevanten städtischen Liegenschaften aus. Damit ist sie Vorreiter und unterstützt viele weitere Kommunen mit ihrem breiten Erfahrungsschatz. Auch mit dem Projekt „Klimaschule“ ist die Stadt Kempten Vorreiter gewesen und Vorbild für ein bayernweites Konzept des Kultusministeriums – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz