Bundesregelung geht nicht weit genugAb dem Jahr 2022 dürfen in Deutschland keine Plastiktüten mehr angeboten werden. Das hat der Bundestag beschlossen, der Bundesrat wird morgen darüber abstimmen. Das Verbot umfasst leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke zwischen 15 und 50 Mikrometern.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sagte dazu heute in München: „Wir haben von Bayern aus die Initiative für ein umfassendes Plastiktütenverbot gestartet. Das Verbot von leichten Plastiktüten ist daher ein erster wichtiger Schritt zur Reduzierung von Kunststoff. Mit diesem Erfolg geben wir uns aber nicht zufrieden. Wir werden uns weiter für ein umfangreiches Verbot von Plastiktüten einsetzen. Wir werden auch künftig Initiativen zur Reduzierung von Kunststoff einbringen. Das Ziel ist klar: Wir wollen den Konsummüll weiter reduzieren.“
Bayern hatte im August vergangenen Jahres eine Initiative zur Reduzierung unnötiger Kunststoffabfälle in den Bundesrat eingebracht und ein generelles Verbot von Plastiktüten gefordert. Die Initiative ging damit deutlich über den aktuellen Beschluss des Bundestags hinaus. Dieser sieht eine Ausnahme für besonders dünne – sogenannte Hemdchenbeutel – und besonders feste Tüten vor. Glauber: „Die unterschiedliche Behandlung durch den Bundestag überzeugt nicht: Plastik bleibt Plastik, egal ob die Tüte sehr dünn oder dick ist. Plastiktüten belasten unsere Umwelt und die Tierwelt. Jede Plastiktüte, die wir einsparen, kann nicht als Mikroplastik in der Natur landen. Es gibt praktische Alternativen zur Plastiktüte.“ Glauber appellierte an die Verbraucher, beim Einkaufen beispielsweise auf Baumwolltaschen zu setzen und gerade an der Obsttheke Mehrwegnetze statt Hemdchenbeutel zu verwenden. Rund zwei Milliarden Plastiktüten werden jährlich in Deutschland verbraucht. – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz