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50 Jahre Bayerisches Umweltministerium

Das Bayerische Umweltministerium feiert am 8. Dezember 2020 sein 50-jähriges Jubiläum. Es ist damit das erste Umweltministerium weltweit. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber dankte heute in München der gesamten Umweltverwaltung für ihre Arbeit: „Das Umweltministerium ist seit 50 Jahren die Werbeagentur für Bayerns Umwelt. Hier wird und wurde Großes geleistet.“ Dabei hob Glauber einige historische Meilensteine für den Naturschutz hervor, etwa die Gründung der ersten beiden deutschen Nationalparke im Bayerischen Wald (1970) und in Berchtesgaden (1978) sowie den Erlass des Alpenplans (1972). Aktuelle Projekte seien insbesondere das „Volksbegehren Plus“, das erste Bayerische Klimaschutzgesetz mit begleitendem Maßnahmenpaket, das Projekt Wasserzukunft 2050, die Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald zum größten Waldnationalpark Deutschlands oder der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest.

Glauber bekräftigte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes: „Ich sehe heute drei große Existenzthemen: Klimawandel meistern, Artenvielfalt erhalten und Wasserversorgung sichern. Sie sind in einer schicksalhaften Wechselwirkung miteinander verknüpft. Diese Herausforderungen müssen wir langfristig und mit klaren Schwerpunkten angehen.“ Beispielsweise werde Anfang 2021 ein neuer Klimareport für Bayern vorgelegt, um die aktuellen regionalen Folgen des Klimawandels zu zeigen. Auch die neue Kompensationsplattform für den Ausgleich von CO2-Emissionen soll ihre Arbeit aufnehmen.

Vor allem startet 2021 das neue Gewässer-Aktionsprogramm. Glauber: „Wir wollen Hochwasser- und Gewässerschutz mit dem Artenschutz vereinen. Das ist gleichzeitig gelebter Klimaschutz. Es wird ein gigantisches Paket mit 2 Milliarden Euro Volumen allein in den kommenden 10 Jahren. Bis Ende 2030 soll für zusätzlich rund 150.000 Menschen der Grundschutz hergestellt werden – das heißt Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Wir machen 2021 außerdem zum Jahr der Flüsse und Bäche und beginnen damit, blühende Bänder durch das Land zu ziehen. Mit dem Programm schaffen wir grüne Ränder für blaue Bänder.“ Das Programm stellt die Zukunft der Gewässer auf folgende 3 Säulen: 1. Schutz der Menschen vor Hochwasser, 2. Stärkung der Ökologie und 3. Sozialfunktion.

Größtes Einzelprojekt im Bereich Hochwasserschutz ist der sanfte Donauausbau. Daneben soll der Hochwasserschutz in der Fläche und an den kommunalen Gewässern gestärkt und das Staustufenmanagement an den Flüssen optimiert werden. Neue Starkregen-Gefahrenkarten sollen die Kommunen unterstützen. „Neues Herzstück des Programms ist der ökologische Mehrwert. Ziel sind renaturierte und ökologisch funktionsfähige Fließgewässer und Auen sowie eine noch bessere Vernetzung der Lebensräume“, so Glauber. Beispielsweise wird durch Deichrückverlegungen und die Renaturierung von Auen in rund zwei Dutzend Projekten an fünf Flüssen – unter anderem Donau, Isar und Lech – eine neue hochwertige Gesamtfläche von 2.300 Hektar geschaffen. Gewässerrandstreifen und Uferstreifen sollen für natürliche Vielfalt entlang der Gewässer sorgen.

Als neues Element kommen ab 2021 vorbildliche Maßnahmen zum Schutz der Natur und Artenvielfalt auf den Flächen im Eigentum der Wasserwirtschaftsverwaltung hinzu. Das betrifft bayernweit Flächen mit einem Umfang einschließlich der Gewässer von rund 60.000 Hektar – in etwa die doppelte Fläche der Stadt München. Zusätzlich wird es eine Arbeitshilfe für die naturnahe Deichpflege geben. Damit sollen in Bayern weit über 1.000 Kilometer Deiche naturschutzfachlich optimiert gepflegt werden.

Im Bereich der Sozialfunktion geht es insbesondere darum, die Bedeutung der Gewässer für den Menschen hervorzuheben und bei neuen Projekten systematisch zu berücksichtigen: sei es als Erholungsflächen oder für Naturerlebnisse direkt vor der Haustür. – Bayerisches Staatsministerium für Umwelt

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