20. Motorradsternfahrt nach Kulmbach – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ruft zu mehr gegenseitige Rücksichtnahme auf – Appell an Biker, sich zum Saisonstart gezielt vorzubereitenMünchen – Nach drei Jahren coronabedingter Pause war es endlich wieder soweit: Unter dem Motto ‚Ankommen statt Umkommen‘ hat heute zum 20. Mal die traditionelle Motorradsternfahrt ins oberfränkische Kulmbach stattgefunden, das größte Bikertreffen Süddeutschlands mit zehntausenden Teilnehmern. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der als Schirmherr selbst mit dem Motorrad angereist ist, möchte das Motorradfahren deutlich sicherer machen. „Es passieren immer noch viel zu viele und zu schwere Verkehrsunfälle“, erklärte Herrmann. „Mehr Sicherheit beim Motorradfahren ist deshalb ein Schwerpunkt in unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2030 ‚Bayern mobil – Sicher ans Ziel‘.“
Der Innenminister rief alle Verkehrsteilnehmer zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme auf. Autofahrer sieht Herrmann in der Verantwortung, besonders auf Motorradfahrer zu achten, vor allem beim Überholen und Abbiegen. An Auto- und Motorradfahrer appellierte Herrmann, sich unbedingt an die Verkehrsregeln zu halten. Rund drei Viertel der tödlichen Verkehrsunfälle haben Motorradfahrer selbst verursacht, beispielsweise aufgrund von Überholfehlern oder gefährlichen Fahrmanövern. „Leider fehlt bei manchem Biker die erforderliche Einsicht“, bedauerte der Minister. „Daher sind konsequente Polizeikontrollen notwendig, besonders an unfallgefährdeten Strecken.“ Laut Herrmann gibt es bei allen bayerischen Polizeipräsidien speziell geschulte und ausgerüstete Motorradkontrollgruppen. Zudem wird derzeit bayernweit ein neues hochmodernes Kamerasystem an zivilen Polizeimotorrädern eingeführt, um rücksichtslose Motorradfahrer noch besser aus dem Verkehr zu ziehen.
Der Innenminister rief alle Motorradfahrer auf, gerade zu Saisonbeginn das eigene Fahrkönnen kritisch zu hinterfragen. „Fahrsicherheitstrainings sind ein großer Sicherheitsgewinn“, erklärte Herrmann, der selbst kürzlich erst ein Fahrsicherheitstraining absolviert hatte. Auch das Motorrad sollte laut Herrmann regelmäßig technisch geprüft werden. Ebenfalls wichtig sei die richtige Schutzkleidung, um die Unfallfolgen erheblich zu verringern und für eine gute Erkennbarkeit zu sorgen. Durch die schmale Silhouette werden Motorradfahrer leicht übersehen beziehungsweise deren Geschwindigkeit unterschätzt.
Darüber hinaus analysieren nach Herrmanns Worten Experten der örtlichen Unfallkommissionen, die sich aus Mitgliedern des Straßenbauamtes, der Straßenverkehrsbehörde und der Polizei zusammensetzen, fortlaufend Unfallschwerpunkte. Diese können beispielsweise durch das Nachrüsten von Schutzplanken mit einem Unterfahrschutz oder auch durch die Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen, Überholverboten oder temporären Streckenverboten wie aktuell am Kesselberg entschärft werden.
2022 ereigneten sich auf Bayerns Straßen 7.970 Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern Dabei starben 122 Motorradfahrer, 7.030 wurden verletzt. Auch heuer ereigneten sich bis Anfang März bereits wieder 250 Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern, bei denen 213 Bikerinnen und Biker verletzt wurden. Bis Anfang März kam es heuer noch zu keinem tödlichen Motorradunfall. – Oliver Platzer, Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration
Weitere Informationen und Bilder zur traditionellen Motorradsternfahrt sind unter www.motorradsternfahrt.de abrufbar.