Bayerns Gesundheitsminister: Ein breiter Test-Schirm ist schon lange Kern der Bayerischen TeststrategieMünchen – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek treibt die Bayerische Teststrategie als zentrale Säule im Kampf gegen die Corona-Pandemie voran. Holetschek betonte am Montag in München: „Bayern ist für die neuen vom Bund angekündigten Bürgertests sehr gut vorbereitet. Denn wir haben schon früh in der Pandemie einen Test-Schirm aufgespannt, indem wir ein breit zugängliches und kostenfreies Testangebot für alle Bürgerinnen und Bürger eingerichtet haben. Damit haben wir bundesweit eine Vorreiterrolle.“
Der Minister erläuterte: „Schon vergangenen Sommer haben wir 96 lokale Testzentren im gesamten Freistaat eingerichtet. Bereits seit Jahresbeginn werden die Testzentren schrittweise um das zusätzliche Angebot mit Schnelltests erweitert. Der Freistaat hat dafür bereits Schnelltests beschafft und an die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt. Viele Testzentren bieten bereits Schnelltests an, demnächst sollen alle dazu in der Lage sein.“
Holetschek fügte hinzu: „Zudem bieten wir seit Juli im Rahmen der Bayerischen Teststrategie die sogenannten Tests für jedermann an. Jeder, der Sorge hat, er könnte sich infiziert haben, kann bei teilnehmenden Vertragsärzten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) kostenfrei PCR-Tests vornehmen. Das Programm wird sehr gut von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen: Von Juli bis Ende Dezember 2020 wurden über das Programm nach Daten der KVB mehr als 1,5 Millionen PCR-Tests vorgenommen. Nach der geänderten Coronavirus-Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums werden kostenfreie Antigen-Schnelltests unter anderem in Haus- und Facharztpraxen möglich.“ Insgesamt beteiligen sich nach Angaben der KVB bisher rund 5.000 Arztpraxen in Bayern am Testprogramm.
Bayern hat schon früh mit der Beschaffung von Antigen-Schnelltests begonnen. Seit Oktober 2020 hat der Freistaat rund 17,5 Millionen beschafft und bereits an die Kreisverwaltungsbehörden ausgeliefert.
Holetschek erläuterte: „Für die angekündigten Bürgertests haben wir allein in Kalenderwoche 8 vorausgreifend rund 4,6 Millionen Tests an die Kreisverwaltungsbehörden ausgeliefert. Wir haben also schon vorgearbeitet, als an anderer Stelle noch intensiv über die Umsetzung diskutiert wurde. Weitere Lieferungen folgen.“
Mit den bayerischen Apothekern konnten zudem neue Partner gewonnen werden. Nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbandes, mit dem das Bayerische Gesundheitsministerium besondere Rahmenbedingungen und einen gemeinsamen Leitfaden für die Bürgertests in Bayern erarbeitet hat, wird von einer hohen Beteiligung der Apotheker in Bayern ausgegangen. Das Angebot an den bayerischen Apotheken wird mit In-Kraft-Treten der Testverordnung des Bundes schrittweise aufgebaut. Bürgerinnen und Bürger können sich in der Apotheke ihres Vertrauens erkundigen, ob sie die kostenlosen Schnelltests anbietet, und gegebenenfalls einen Termin vereinbaren.
Der Verbandsvorsitzende Hans-Peter Hubmann sagte: „Die Einbindung der Apotheken in die Teststrategie ist grundsätzlich richtig. Die entsprechende Allgemeinverfügung zur Umsetzung der Teststrategie muss jetzt so gestaltet werden, dass das Testen in Apotheken unbürokratisch funktioniert und wirtschaftlich machbar ist. In Bayern haben wir dazu eine Kooperation geschlossen, die dies möglich macht.“
Gesundheitsminister Holetschek dankte den bayerischen Apothekerinnen und Apothekern: „Das gut ausgebaute Netz der bayerischen Apotheken mit unmittelbarem Zugriff auf die Schnelltests und die Kompetenz der Apothekerinnen und Apothekern bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine weitere vertrauensvolle Anlaufstelle, um sich niederschwellig testen zu lassen und einen Testnachweis zu erhalten.“ Der Minister ergänzte: „Ärzte und Apotheker können sich die Tests über ihre bewährten Vertriebsstrukturen selbst beschaffen und sich die Kosten vom Bund erstatten lassen. Für die lokalen Testzentren sowie die Alten- und Pflegeheime hat der Freistaat die Beschaffung übernommen.“
Holetschek bekräftigte: „Das Testen war für Bayern schon immer eine tragende Säule der Corona-Strategie. Unser Test-Schirm ist bereits sehr weit aufgespannt. Nun läuten wir mit den Bürgertests eine neue Phase der Teststrategie ein, sozusagen Tests für jedermann 2.0.“
Neben den Bürgertests sollen in den kommenden Wochen auch verstärkt sogenannte Selbsttests die Strategie erweitern. Diese können von Laien selbst angewendet werden, während die bisher angewendeten Antigen-Schnelltests nur von geschultem Personal vorgenommen werden können. Diese Selbsttests werden in einem ersten Schritt für den Schul- und Kita-Bereich eingeplant. Hier rechnet der Freistaat mit einem Bedarf von rund 17,7 Millionen Tests pro Monat.
Holetschek betonte: „Auch hier haben wir vorgearbeitet. Schon im Februar haben wir uns eine erste Charge von 8,6 Millionen Selbsttests pro Monat gesichert. Seit letzten Freitag werden die ersten Testkits über die Kreisverwaltungsbehörden an die Schulen und Kitas ausgeliefert.“
Grundsätzlich erfordern die Selbsttests ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Ein positives Testergebnis muss dem Gesundheitsamt als Verdachtsfall gemeldet und unbedingt mit einem anschließenden PCR-Test überprüft werden. Bis zum Vorliegen des folgenden PCR-Ergebnisses müssen sich Betroffene in Selbstquarantäne begeben. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege