Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister dringt bei der Bundesregierung auf bessere Arbeitsbedingungen in der PflegeMünchen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat Pflegekräften und medizinischem Personal für ihren engagierten Einsatz in diesem Jahr gedankt. Holetschek betonte am Samstag: „Trotz der abflauenden Corona-Pandemie leisteten Pflegekräfte und das medizinische Personal auch in diesem sehr fordernden Jahr wieder professionelle Unterstützung und wertvolle Arbeit für unterstützungsbedürftige und kranke Menschen und ihre Familien. Allen Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich möchte ich dafür von ganzem Herzen danken. Ihr Einsatz und ihr persönliches Engagement für die Kranken und Schwächsten unserer Gesellschaft können nicht hoch genug geschätzt werden!“
Der Minister fügte hinzu: „Das Personal in den Krankenhäusern, in den Pflegeeinrichtungen, im Öffentlichen Gesundheitsdienst, in den Praxen sowie in Apotheken und in Laboren hat dazu beigetragen, dass wir diese Pandemie so gut gemeistert haben. Das gilt auch für die Hilfsorganisationen und viele weitere Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind.“
Holetschek unterstrich: „Zur Wahrheit gehört auch: Knapp drei Jahre Corona-Pandemie haben den Beschäftigten im Gesundheitsbereich viel abverlangt und sie nicht selten an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gebracht. Erschwerend hinzu kommen die teils dramatischen Personalengpässe, insbesondere in den Kliniken und der Pflege. Seit längerer Zeit hat sich die ohnehin schon angespannte Situation in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen durch Personalausfälle aufgrund von an Corona, Grippe oder anderen Atemwegsinfektionen erkrankten Mitarbeitenden weiter verschärft. Das Personal ist zunehmend ermüdet und orientiert sich beruflich um, was zu weiteren Personalengpässen führt.“
Der Minister ergänzte: „Wir haben die Verpflichtung, diese Menschen, die sich jeden Tag aufs Neue für andere einsetzen, bestmöglich zu unterstützen. Deshalb müssen wir dringend die Rahmen- und Arbeitsbedingungen der Pflegenden verbessern. Dafür setze ich mich auch im kommenden Jahr in Bayern und bei der Bundesregierung mit Nachdruck weiter ein.“
Holetschek betonte: „Seit Beginn meiner Amtszeit 2021 dringe ich auf eine umfassende Pflegereform. Wir brauchen ein Gesamtpaket, um die Pflege für die Zukunft besser aufzustellen und die wichtige Arbeit entsprechend zu entlohnen. Wir brauchen Meilensteine für die Pflege! Mit der Tariflohnbindung seit 1. September 2022 ist in der Langzeitpflege ein wichtiger Schritt zu einer flächendeckenden angemessenen Bezahlung der Pflegekräfte erreicht worden.“ Er ergänzte: „Darüber hinaus setze ich mich aber auch für steuerfreie Zuschläge und vor allem auch mehr Verlässlichkeit bei den Arbeitszeiten ein. Auch beim Thema Bürokratieabbau gibt es noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Zudem muss in den Krankenhäusern das Personal anderer Berufsgruppen, das die Pflegefachkräfte von pflegefremden Tätigkeiten entlastet, verlässlich finanziert werden. Der Bund darf die dringend notwendige Struktur- und Finanzreform der Pflege nicht länger verzögern. Hier sind Mut und Weitblick gefordert. Ein Herumdoktern an einzelnen Stellschrauben helfen uns nicht weiter.“
Der Minister unterstrich: „Wir müssen den Pflegeberuf wieder attraktiv machen – und wir müssen dafür sorgen, dass wir mehr neue Fachkräfte gewinnen, sowohl auf dem ersten wie auf dem zweiten Bildungsweg. Denn die Zukunft einer guten Pflege entscheidet sich in der Frage, ob es uns gelingt ausreichend qualifiziertes Personal zu bekommen.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege