„FASD Smiley Digital“ stärkt Prävention und Versorgung mit digitalen ToolsMünchen – Zum Tag des alkoholgeschädigten Kindes (9. September) fördert Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ein neues Projekt für betroffene Kinder und weist auf die Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft hin. Holetschek betonte am Freitag: „Schon der Konsum geringer Mengen Alkohol von Schwangeren kann erhebliche gesundheitliche Folgen für das ungeborene Kind haben und vielfältige körperliche, geistige und soziale Entwicklungsstörungen verursachen.“
In Fachkreisen werden diese Beeinträchtigungen als Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) bezeichnet, die durch den Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft entstehen. Betroffene sind in der Regel ihr Leben lang auf Unterstützung angewiesen. Experten gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich etwa 3.000 Kinder mit dem Vollbild des Fetalen Alkohol Syndroms (FAS) und rund 13.000 weitere Kinder „leichter“ geschädigt mit FASD zur Welt kommen. Dies geht aus dem Gesundheitsreport Bayern 1/2022 des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hervor (Download unter: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/themen/).
Holetschek erläuterte: „Auf Bayern übertragen wären das etwa 2.000 Neugeborene pro Jahr, die ein schwereres oder leichteres Krankheitsbild hätten. Ich finde, jedes betroffene Kind ist eines zu viel. Das Ende vergangenen Jahres angelaufene Folgeprojekt ‚FASD Smiley Digital‘ zielt darauf ab, digitale Strukturen und Tools zur Unterstützung der Prävention, Diagnostik und Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit FASD zu evaluieren und zu etablieren.“ Das bayerische Gesundheitsministerium fördert seit 2018 das Deutsche FASD KOMPETENZ ZENTRUM Bayern in München.
Der Minister hob hervor: „Das neue Projekt soll dazu beitragen, die Versorgung für betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien weiter zu verbessern. Gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass digitale Angebote und Strukturen für Betroffene einen wichtigen Beitrag leisten können. Der Freistaat stellt dafür rund 500.000 Euro Fördermittel zur Verfügung.“ Das Bundesgesundheitsministerium unterstützt das Projekt mit rund 298.000 Euro.
Holetschek betonte: „Nur durch konsequenten und vollständigen Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft kann diese schwerwiegende Schädigung für das Kind vermieden werden. Mit unserer Präventionskampagne ‚Schwanger? Null Promille!‘ klären wir seit 2012 über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auf.“
Die Präventionskampagne „Schwanger? Null Promille!“ (www.schwanger-null-promille.de) richtet sich an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten. In acht Sprachen informiert das bayerische Gesundheitsministerium darüber, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Neben dem Auftritt im Internet ist die Kampagne auch auf Facebook, Twitter und Youtube aktiv. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege