Holetschek rät zur Schutzimpfung gegen durch Zecken übertragbare Hirnhautentzündung – Bayerns Gesundheitsminister: Bisher 7 FSME-Fälle und 203 Lyme-Borreliose FälleMünchen – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wirbt für Schutzimpfungen gegen die durch Zecken übertragbare Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME). Holetschek betonte am Samstag in München: „Das Risiko, sich mit dem FSME-Virus anzustecken, ist von April bis Oktober am größten. Es ist deshalb höchste Zeit für eine Schutzimpfung.“
Für 2022 wurden dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bayernweit insgesamt 261 FSME-Fälle gemeldet. Im Jahr 2021 waren es 187 Fälle. In diesem Jahr wurden bisher 7 FSME-Fälle (Stand 21.4.) in Bayern gemeldet.
Der Minister erläuterte: “Experten zufolge gibt es in diesem Jahr viele Zecken. Menschen, die sich oft in der Natur aufhalten, sollten sich deshalb jetzt gegen FSME impfen lassen. FSME ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder sind gefährdet. Aktuell sind in Bayern nur 36,8 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen FSME geimpft.“
Der Gesundheitsminister ergänzte: „Zecken halten sich gerne in hohem Gras und dichtem Unterholz auf, daher sollte man hier besonders achtsam sein und den Körper und die Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien gründlich absuchen, um Zecken möglichst schnell zu entfernen.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Da nahezu der gesamte Freistaat mittlerweile vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft ist, wird in Bayern die FSME-Impfung ohne geografische Einschränkung öffentlich empfohlen.
Die Impfung gegen FSME ist in der Regel sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Nach Auffassung der STIKO zählt aber jede Impfung, sodass eine angefangene Grundimmunisierung jederzeit vervollständigt werden kann. Die Impfung sollte je nach Alter und Impfstoff bei fortbestehendem Infektionsrisiko regelmäßig durch eine einzelne Impfdosis aufgefrischt werden.
Der Minister fügte hinzu: „Zecken können neben dem FSME-Virus auch Bakterien übertragen, die eine Lyme-Borreliose verursachen können. Bei ihr kann es auch Monate später nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen.“
Holetschek erläuterte: „Die Lyme-Borreliose ist die häufigste zeckenübertragene Krankheit in Deutschland. Gegen die Infektionskrankheit schützt leider keine Impfung. Deshalb ist es wichtig, Zeckenstiche zu vermeiden und die Zecke im Falle eines Stichs schnellstmöglich mit geeignetem Werkzeug zu entfernen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Im Falle einer Erkrankung kann die Lyme-Borreliose in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden, vor allem bei frühem Beginn. Eine möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung ist deshalb wichtig.“
Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der Wanderröte (sogenanntes Erythema migrans), einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Bisherigen Auswertungen bayerischer Meldezahlen zufolge handelt es sich beim klinischen Bild der Lyme-Borreliose in etwa 97 Prozent der gemeldeten Fälle um eine Wanderröte. Nach Entfernung der Zecke sollte die Hautstelle beobachtet und bei einer auftretenden Wanderröte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Dem LGL zufolge wurden 2022 3.637 Borreliose-Fälle übermittelt – im Vorjahr waren es 3.980 Fälle. Im Jahr 2023 gab es bisher 203 Fälle. – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Weitere Informationen gibt es unter:
www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/
und
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/fsme/.