Ryder-Cup:
Die Enttäuschung war groß, als Frankreich den Zuschlag für das prestigeträchtigste Golfturnier der Welt erhielt, vorallem bei jenen, die sich monatelang intensiv um die Bewerbung Neuburgs gekümmert hatten. Lag es an der fehlenden Finanzierung und Unterstützung von Land und Bund? Am Widerstand der Bürgerinitiative? Oder war Neuburgs Bewerbung zu technisch, zu wenig emotional?
Kinderklinik Neuburg: Mit Festakt und Kindertag wurde das 50-jährige Jubiläum der Kinderklinik Neuburg gefeiert, die 1961 als größtes Fachkrankenhaus in der BRD startete. Außerdem: Der Streit mit der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen scheint beigelegt. Diese wollte selbst eine Kinderabteilung mit 30 Betten einrichten, wogegen sich die Neuburger wehrten, da sie die Wirtschaftlichkeit ihres eigenen Kinderkrankenhauses gefährdet sahen. Der Ilmtalklinik wurden jetzt fünf Betten genehmigt, die von der Kinderklinik ND betrieben werden sollen.
Spekakuläre Familientragödie: Von einem Zeugen über das „komische“ Verhalten seines Bekannten informiert, fährt die Polizei zu einer Hütte im Unterstaller Wald. Als sie dort eintrifft, schießt ein 65-Jähriger aus Sinning sich zwei Kugeln in den Bauch. Man findet die Leiche seines 23-jährigen Sohnes. Mord oder gemeinsamer Selbstmord? Die genaue Aufklärung nimmt viel Zeit in Anspruch.
Neuburger Auto- und Umwelttage: Neben der obligatorischen Autoschau der hiesigen Autohäuser konnten die Besucher diesmal auch verschiedene Elektro-Fahrzeuge in Augenschein nehmen und auf Elektro-Fahrrädern, Elektroautos oder Segways ein paar Runden auf der Schlösslwiese drehen.
Ehepaar tot: Am 2. März verschwand ein Ehepaar aus Wellheim auf mysteriöse Weise. Auch das Auto war weg. Eine Reise war unwahrscheinlich, da Reisepässe und EC-Karten zuhause lagen. Die Suche nach dem Ehepaar blieb erfolglos. Mitte Mai wurde das Fahrzeug bei einer Routineuntersuchung im Bertoldsheimer Stausee entdeckt und samt den Leichen des Ehepaares geborgen. Die 44-Jährige war von ihrem Mann erstochen worden. Anschließend fuhr er mit hoher Geschwindigkeit in die Donau und rammte sich selbst ein Messer in den Hals.
Bluthochzeit: Liebe, Leid, Intrigen, Macht, Fremdenhass und halsbrecherische Stunts: Das spannende Freilichtdrama „Bluthochzeit – die Sage vom Zigeunerloch“, aufgeführt von 95 Akteuren des Festspielvereins Rennertshofen, unter Leitung von Regisseur Gundolf Hunner, begeisterte 3.800 Besucher.
Schlossfest: Über 115.000 Gäste besuchten an zwei Wochenenden das Schlossfest. Tragisch: Zwei Besucher gerieten später in einer Bar in Streit, wobei einer nach einem Faustschlag zu Tode kam.
Phosphor-Recycling: Im Juni startete die Stadt Neuburg ein weiteres, umweltschonendes Pilotprojekt: die Rückgewinnung von Phosphor aus dem Abwasser. Das Endprodukt kann ohne weitere Aufbereitung als Düngemittel eingesetzt werden.
Schullandschaft: Die Berufsschule in Neuburg bekommt eine Fachakademie für Sozialpädagogik. Außerdem soll in Neuburg eine Außenstelle der Ingolstädter Technikerschule eingerichtet werden, die aus allen Nähten platzt. Sie wird auch von 64 Schüler aus dem Lkr. ND-SOB besucht. Der Kreistag stimmte dem Projekt zu.
Schrecklicher Serien-Missbrauch: Schwierigste soziale und wirtschaftliche Verhältnisse offenbarten sich beim Prozess gegen den Klingsmooser St.N., der wegen jahrelangen Missbrauchs von zwei Kindern zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Bereits 6 Jahre davor hatte er das jüngstes Kind seiner Lebensgefährtin sexuell missbraucht und mit einem Schraubenzieher so schwer im Genitialbereich verletzt, dass es beinahe gestorben wäre. Fünfeinhalb Jahre musste er dafür ins Gefängnis. Kaum entlassen, nahm die Mutter ihn trotz allem wieder auf und er missbrauchte die beiden anderen Töchter im Alter von 12 und 13 Jahren, wofür er nun zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Die Mutter der Kinder war selbst als Mädchen von einem Patenonkel missbraucht worden, der sich Jahre später auch an ihren zwei Töchtern und an weiteren Opfern in der Verwandtschaft verging.
Stimmkreis: Der Landkreis ND-SOB kann bei der nächsten Landtagswahl wieder einen eigenen Direktkandidaten stellen. Aufgrund des Bevölkerungszuwachses in Ingolstadt erhält IN einen eigenen Stimmkreis. Der Landkreis ND-SOB und die Gemeinden Hohenwart, Scheyern und Gerolsbach bilden den neuen Stimmkreis 124.
Städtewette: Von 26 an der Wette teilnehmenden Städten erzielte Neuburg mit 28.565 Euro statt der erforderlichen 9.351 Euro die beste Spendenquote. Das Geld geht an die Stiftung „Menschen für Menschen“ (Gründer Karlheinz Böhm), die in Ostäthiopien eine Schule für über 1000 Kinder errichten will.
Müll: Hol- oder Bringsystem? Gelber Sack oder nicht? Vorteile, Nachteile, DSD-Einnahmen, Papiertonne, Müllforum, Leserbriefe, heftige Diskussionen. Vielen geht das Thema schön langsam echt auf den Sack. Aber vielleicht erübrigen sich zukünftig alle Diskussionen mit dem neuen, deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetz, das EU-Richtlinien umsetzen soll und den Fokus verstärkt auf Klimaschutz, Abfallvermeidung und Wertstoff-Recycling richtet. Damit soll auch die Rechtsgrundlage für die Einführung einer sogenannten „Wertstofftonne“ geschaffen werden.
Windräder: Nach dem Reaktorunfall im japanischen Fukushima wurde von allen Seiten der rasche Atomausstieg und der Umstieg auf regenerative Energien gefordert und inzwischen auch beschlossen. 2022 schaltet in Bayern das letzte Atomkraftwerk ab. Da die Wasserkraft ausgeschöpft ist und Biomasse für die Stromerzeugung nicht ausreicht, setzt man auf Windkraft. 1500 neue Windräder sollen in Bayern entstehen. Auch in unserer Region sind etliche geplant. Der Widerstand in Teilen der Bevölkerung ist bisher groß. Während die bestehenden Anlagen in Dezenacker, Wengen/Holzkirchen und Kienberg keine Probleme bereiten, sorgt das Windrad in Ammerfeld immer wieder für Gesprächsstoff. Nun will man verstärkt auf Bürger-Windkraftwerke setzen, damit nicht fremde Investoren, sondern die Menschen vor Ort an der Stromerzeugung per Wind mitverdienen können. Das für die drei geplanten Bürgerwindräder in Pöttmes notwendige Eigenkapital war innerhalb weniger Tage beisammen.
Jagdgeschwader 74: Im Rahmen der Bundeswehrreform werden in Bayern fast 20.000 Dienstposten gestrichen. Die Standorte in Kaufbeuren, Penzing und Fürstenfeldbruck werden sogar komplett dichtgemacht. Das Jagdgeschwader 74 in Neuburg-Zell, das heuer sein 50-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür feierte, hatte Glück. Es bleibt von der Bundeswehrreform verschont und somit Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft erhalten.
Sprachintensivklasse: Bei diesem Pilotprojekt des Landkreises lernen ausländische Kinder, die mit ihren Eltern nach Deutschland kamen, zuerst einmal in einer Sonderklasse die deutsche Sprache, bevor sie in die Regelschule gehen. Nachmittags werden sie wie in einer Ganztagsklasse betreut. Für die Mütter ist der Besuch des Deutschunterrichts der „Elternschule“ verpflichtend. Die Sprachintensivklasse soll zur besseren Integration ausländischer Kinder beitragen und ihre Chancen verbessern.
Arbeitslosenquote: Die Region 10 darf sich über den niedrigsten Arbeitslosen-Stand seit Beginn der statistischen Erhebung freuen: 2005: 7,1 % -> Okt. 2011: 2,0 %. Quasi Vollbeschäftigung herrscht in Eichstätt 1,0 %, ND-SOB 1,9% und PAF 1,7 % – trotz EU-Schuldenkrise und Rezessionsängsten. Zum Vergleich deutschlandweit: 6,5%.
Ökostrom: Ab 2012 erhalten alle Kunden der Stadtwerke Neuburg atomkraftfreien Ökostrom, der komplett aus den Wasserkraftwerken in Regensburg, Straubing oder Bad Abbach kommt, wofür der TÜV Südbayern garantiert.