Sa. Apr 20th, 2024

Drei Tage nach dem Anschlag am Flughafen von Kabul hat es in der afghanischen Hauptstadt erneut eine Explosion gegeben. Berichten zufolge schlug eine Rakete in ein Haus ein. Das US-Militär vereitelte ein weiteres Selbstmordattentat.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es erneut eine Explosion gegeben – in einem Wohnviertel nahe dem Flughafen. Das melden mehrere Nachrichtenagenturen. Laut AFP sagte ein Beamter der ehemaligen afghanischen Regierung, die Explosion am Sonntagnachmittag (Ortszeit) sei von einer Rakete verursacht worden, die nach ersten Informationen „ein Haus getroffen“ habe. Reuters zufolge berichteten Augenzeugen von einer Explosion nahe dem Flughafen. Fernsehbilder zeigen, wie schwarzer Rauch aufsteigt.

Offenbar ein Kind getötet
Laut dpa wurde bei der Attacke ein Kind getötet. Zunächst bekannte sich niemand zum Angriff. Der Vorfall fällt in die Abschlussphase der US-Evakuierungen von amerikanischen Staatsbürgern und Ortskräften. Die USA hatten erst am Samstag vor einer anhaltend hohen Anschlagsgefahr in Kabul gewarnt.

IS-Anschlag am Donnerstag forderte 100 Tote
Bereits am 26. August war die afghanische Hauptstadt von einer verheerenden Explosion erschüttert worden. Bei einem Anschlag durch einen Selbstmordattentäter kamen mehr als 100 Menschen, unter ihnen auch mehrere US-Soldaten, ums Leben. Zu dem Anschlag am 26. August bekannte sich der regionale Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

US-Drohne vereitelt weiteres Selbstmordattentat
Das US-Militär vereitelte einen weiteren Selbstmordanschlag am Flughafen von Kabul. Eine Drohne habe erfolgreich auf ein Auto des örtlichen Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefeuert, erklärte das US-Militär. Weil es nach dem Raketeneinschlag zu „bedeutenden sekundären Explosionen“ kam, sei davon auszugehen, dass in dem Fahrzeug eine große Menge Sprengstoff gewesen sein müsse, hieß es weiter. Es werde geprüft, ob es bei dem Angriff zivile Opfer gab. Bislang gebe es aber keine dahingehenden Hinweise, hieß es.

Maas zu Gesprächen in der Region – Aufbauhilfe angeboten
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) startete am Sonntag zu einer mehrtägigen Reise in die Türkei, nach Katar sowie in mehrere Nachbarstaaten Afghanistans, um dort über künftige Ausreisemöglichkeiten für Deutsche und schutzbedürftige Afghanen zu beraten. „Deutschlands Engagement endet nicht mit dem Abschluss der militärischen Evakuierungsmission“, betonte er vor seinem Abflug.

Zum Auftakt seiner Reise sagte Maas in der Türkei, Deutschland biete finanzielle und technische Hilfe beim Wiederaufbau des schwer beschädigten Flughafens von Kabul nach dem Abzug der US-Streitkräfte an. Maas zeigte sich auch offen für den französischen Vorschlag, um den Flughafen eine Schutzzone zu bilden. – BR

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