Do. Apr 25th, 2024

Die Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben bei ihrem Treffen in Rom eine gerechte Verteilung der Corona-Impfstoffe angekündigt. Deutschland etwa will bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen.

Rom – Bei dem G20-Treffen der Gesundheitsminister in Rom soll laut dem italienischen Minister Roberto Speranza die internationale Zusammenarbeit beim Impfen verstärkt werden. Es solle ein „Pakt von Rom“ unterzeichnet werden, zitiert die Zeitung „Corriere della Sera“ den Politiker.

Kein Land könne sich selbst retten und die Impfstoffe seien die Waffe, die man habe, sagte Speranza. Demnach sollen die reichsten Länder eine Impfkampagne aufbauen, die sich auf alle Nationen erstreckt. Italien hält derzeit den Vorsitz der G20-Staaten.

Warnung vor neuen Corona-Varianten
Deutschland will bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen in der internationalen Corona-Impfkampagne zur Verfügung stellen. „Das ist so viel wie wir bisher auch in unserem Land geimpft haben“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Sonntag am Rande des G20-Treffens. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung geimpft zu haben. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei, so der CDU-Politiker. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten.

Spahn drängt auf höhere Impfquote
Angesichts der hierzulande stockenden Impfungen wachsen Sorgen vor einer kritischeren Corona-Lage im Herbst. Mediziner warnten vor einer starken Belastung der Intensivstationen, sollte das Impftempo nicht schnell anziehen. Gesundheitsminister Spahn rief deshalb erneut eindringlich dazu auf, Impfangebote möglichst bald anzunehmen. „Um sicher durch Herbst und Winter zu kommen, braucht es noch fünf Millionen Impfungen und mehr“, sagte der CDU-Politiker in Rom.

Impfen schütze nicht nur einen selbst, sondern auch andere und insbesondere die Schwächeren in der Gesellschaft, so Spahn. In Deutschland sind inzwischen 50,9 Millionen Menschen oder 61,2 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mindestens eine Impfung haben knapp 54,7 Millionen Menschen (65,7 Prozent) erhalten. Spahn machte auch klar: „Wer sich nicht impfen lässt, der wird es an bestimmten Stellen eben auch schwerer haben müssen, einfach weil der Schutz nicht da ist.“

Ziel des Gipfels: Starke Botschaft der Zusammenarbeit
In Rom wollen die Gesundheitsminister weitere Schritte in der Pandemie beraten. Es gehe unter anderem um den aktuellen Kampf gegen Covid-19 sowie um künftige Strategien gegen drohende Pandemien. Die Minister sprechen über Wege, wissenschaftliche Erkenntnisse und den Zugang zu Impfstoffen auf der Welt besser und gerechter zu verteilen. Das Ziel sei „eine starke Botschaft der Zusammenarbeit, Solidarität und Gerechtigkeit, unter der Überzeugung, dass niemand abgehängt wird“, hieß es von den Veranstaltern in Italien.

Italien mit „Ent Weder-Oder-Strategie“
Gesundheitsminister Speranza brachte für Italien weitere Corona-Beschränkungen ins Spiel, sollte die Impfkampagne gegen Covid-19 nicht weiter vorankommen. „Das Virus existiert noch, ist stark und zirkuliert. Entweder verstärken wir die Impfkampagne wieder oder wir sind gezwungen, uns vorzustellen, dass an einem bestimmten Punkt Maßnahmen der Vergangenheit notwendig werden.“

Bislang lockerste Maßnahmen in Italien
In Italien regelt bislang ein Farbsystem die Corona-Beschränkungen in den Regionen. Derzeit sind fast alle in der Weißen Zone mit den lockersten Maßnahmen.

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