Fr. Mrz 29th, 2024

München – CSU-Chef Markus Söder beharrt darauf, dass bei der Auswahl des Unions-Kanzlerkandidaten Popularitätswerte eine Rolle spielen müssen. In Umfragen liegt er deutlich vor CDU-Chef Armin Laschet. Am Sonntag präsentieren beide ihr Zukunftsprogramm.

Wird es Armin Laschet [zum Portrait]  oder Markus Söder? Die Frage nach den Kanzlerkandidaten wird seit Wochen in regelmäßigen Abständen gestellt. Mehrere Bundestagsabgeordnete der CSU und auch der CDU haben sich offen für den bayerischen Ministerpräsidenten als den geeigneteren Kandidaten ausgesprochen. Für Söder indes spielen die Umfragewerte in der Bevölkerung bei der Entscheidung eine große Rolle.

Meinung der breiten Bevölkerung ist wichtig
Der CSU-Chef beharrt darauf, dass bei der Auswahl des Unions-Kanzlerkandidaten Popularitätswerte eine Rolle spielen müssen. Person und Programm müssten „nicht nur von der Partei, sondern auch in der breiten Bevölkerung akzeptiert werden“, sagte Bayerns Ministerpräsident dem „Spiegel“.

Im jüngsten ARD-Deutschlandtrend hatten sich 54 Prozent der Befragten mit Söder zufrieden oder sehr zufrieden gezeigt. Laschet kam hier nur auf 26 Prozent.

Söder hat bisher aber immer eine Antwort auf die Frage verweigert, ob er als Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl im September  überhaupt zur Verfügung stehen würde. Laschet seinerseits hatte die Bedeutung von Umfragen mit Blick auf seinen überraschenden Wahlsieg in Nordrhein-Westfalen 2017 stets heruntergespielt und seinen Anspruch als Chef der größeren Schwesterpartei betont. In den vergangenen Tagen hatten sich Unionspolitiker mal für Laschet, mal für Söder als Kanzlerkandidaten ausgesprochen.

Söder: Union muss sich erneuern
Als politischen Hauptgegner bei der Bundestagswahl sieht Söder die Grünen. Darum sei es wichtig, den Menschen ein Angebot zu machen, welches ein modernes Gesellschaftsbild mit kompetentem und seriösem Regierungshandeln verbinde, so der CSU-Politiker in dem Interview. „Die Union muss also sexy und solide zugleich sein“, sagte Söder.

Söder erklärte, dass ein „Regierungsprogramm der Zukunft“ und die Person des Kanzlerkandidaten „glaubwürdig verschmelzen“ müssten. „Beides muss auf der Höhe der Zeit sein und in die Zukunft weisen.“ Die Union habe trotz schwacher Umfragewerte alle Chancen auf einen Wahlsieg, wenn sie moderne Konzepte präsentiere. CDU-Chef Laschet hatte beim Startschuss für das Wahlprogramm ein „Modernisierungs-Jahrzehnt“ gefordert.

Auftritt vor Unions-Fraktionsvorstand
Laschet und Söder treten am Sonntag ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel beim geschäftsführenden Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf. Dort sollen sie ihre Ideen für die Zukunft präsentieren.

Der Mitgliederbeauftragte der CDU, Henning Otte, pochte auf eine baldige Klärung der Kanzlerkandidatur der Union. „Die Entscheidung muss jetzt rasch herbeigeführt werden“, sagte der Bundestagsabgeordnete im Deutschlandfunk. Er rechne aber noch nicht mit einer Entscheidung am Sonntag. – BR

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