Sa. Apr 20th, 2024

Als einer der ersten Burschenvereine im Landkreis feiert der Kath. Burschenverein Hollenbach vom 22.-24.6.2007 seinen 100. Geburtstag. „Wir wollen dieses Jubiläum mit einem großen Fest und der gesamten Bevölkerung feiern. Egal ob Jung oder Jung geblieben – für jeden ist etwas dabei“, verspricht 1. Vorsitzender Christian Heinrich.

Den Festauftakt bildet eine Rockparty unter dem Motto „Back to the roots“ am Samstag, 16. Juni. Ab Freitag 22. Juni startet das große Festwochenende mit einem Standkonzert der Blaskapelle Ehekirchen an der Kirche, wo auch Schirmherr Josef Daferner und der Patenverein Adelshausen-Aschelsried abgeholt werden. Den Ehrungen und Ansprachen schließt sich ein bayerischer Wettkampf an, zu dem viele teilnehmende Vereine erwartet werden.

Von J.B.O. bis Festumzug
Am Samstag, 23.6., heizt die Erlanger Band J.B.O., die gerade bundesweit auf Tournee ist, den Besuchern im Festzelt kräftig ein. Der eigentliche Geburtstag wird am Sonntag, 24.6. gefeiert. Dazu werden ab 8 Uhr etwa 60 Gastvereine aus ganz Bayern empfangen, Weißwurstfrühstück, Festgottesdienst und gemeinsames Mittagessen schließen sich an. Die Bewirtung übernimmt de erfahrene Festwirt K.-H. Riedelsheimer. Der Festumzug um 14 Uhr dürfte ebenfalls viele Besucher anziehen. Mit der Heldensteiner „Heu-Bodn-Blosn“ wird das Fest am Sonntagabend ausklingen.

Sittlich & moralisch einwandfrei
1907 wurde auf Anregung des damaligen Pfarrvikars Georg Glogger der Kath. Burschenverein gegründet. Nur aktive, unverheiratete, sittlich und moralisch einwandfreie Burschen durften beitreten. Bei Heirat erlöschte automatisch die Mitgliedschaft. Aus finanziellen Gründen nahm man jedoch dann auch verheiratete Mitglieder auf. Bis 1914 herrschte mustergültiges Treiben. Exerzitien und zwei Generalkommunionen wurden jährlich abgehalten. Während des 1. Weltkrieges litt das Vereins leben stark darunter, dass zahlreiche Mitglieder in den Krieg ziehen mussten. 1922 wurden nur noch 4 Mitglieder aus der eigenen Pfarrei gezählt. Paul Meier brachte schließlich wieder Leben in den Verein. In den frühen 30er Jahren unternahm der Burschenverein einige für damalige Verhältnisse „große“ Ausflüge nach Mittenwald, Andechs, Altötting und an den Bodensee. Von 1935 bis 1945 verbot das Naziregime jegliche Vereinstätigkeit. Im Mai 1946 wurde beschlossen, wieder Theater zu spielen. Von 1952 – 1956 hatte der Verein keinen Vorstand. Nur durch die rege Tätigkeit von Ehrenvorstand Franz Appel, der von 1947-1952 den Verein geführt hatte, konnte man sich über Wasser halten. 1957 wurde das 50jährige Jubiläum gefeiert.

Burschen wehrten sich
Auf Anregung von Pfarrer Flügel sollte 1965 der Burschenverein aufgelöst werden, um zusammen mit den Mädchen die KLJB Hollenbach zu gründen. Doch die Mitglieder, sowie auch ehemalige Vereinsmitglieder und Vorstände wehrten sich strikt gegen diesen Plan. Seitdem gibt es neben dem Burschenverein auch eine Mädchengruppe Hollenbach, mit der zahlreiche Aktivitäten gemeinsam durchgeführt werden. 1982 wurde das 75-jährige Jubiläum gefeiert und 1987 Ludwig Auernhammer, der wie seine Amtsbrüder Paul Meir und Franz Appel ein unermüdlicher Motor des Vereins war, zum Ehrenvorstand ernannt. Als Theaterspieler und Theaterregisseur wurde er im ganzen Landkreis bekannt. Ein Highlight in der Vereinsgeschichte war das 85-jährige Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe im Jahre 1992. Drei Tage lang platzte das Zelt aus allen Nähten aufgrund des großen Besucherandrangs.

Sehr aktiv
Das ganze Jahr über ist der Burschenverein ziemlich aktiv: von Kinderfaschingsball, Faschingsparty für die Großen, Kegelwettkampf, Wattturnier, Maibaumfeier, Sonnwendfeier, Hoffest, Weinfest, Weihnachtsfeier bis Winterwanderung reicht das Spektrum. Höhepunkt im Vereins leben sind die Theateraufführungen, womit man als „Hollenbacher Bauerntheater“ weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt wurde.

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