Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Medizinische Versorgungslücken vermeidenMünchen – Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert die wissenschaftliche Weiterentwicklung eines Konzepts zum Einsatz von nichtärztlichen Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAHs). Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek am Sonntag hingewiesen. Der Minister sagte: „Unser Ziel ist ein neues Versorgungsangebot, mit dem VERAHs – neben den bisherigen Hausbesuchen – von Hausärztinnen und Hausärzten auch beauftragt werden können, Patientinnen und Patienten zu versorgen, die noch hinreichend mobil sind. Während die Hausarztpraxen häufig mehrere Kilometer weg sind, sollen die VERAHs künftig in einzelnen Ortschaften des Landkreises Rhön-Grabfeld stundenweise Patientinnen und Patienten in festen Räumlichkeiten betreuen. So wird der Anfahrtsweg für die Patientinnen und Patienten deutlich verkürzt.“
Holetschek betonte: „Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist klar: Immer mehr ältere Menschen werden in Zukunft von immer weniger Ärztinnen und Ärzten versorgt werden. Ich freue mich daher, dass wir die Studie der Universität Bayreuth ‚VERAH am Ort‘ mit rund 50.000 Euro fördern und damit neue Konzepte entwickeln können, um Versorgungslücken zu vermeiden. Die Studie soll nun dabei helfen, den bisherigen Einsatz der Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis weiterzuentwickeln. Mit den VERAHs gelingt es uns schon heute, die Hausärztinnen und Hausärzte zu entlasten, etwa bei der Durchführung von Hausbesuchen oder in der Wundversorgung. VERAHs kümmern sich dabei bisher vor allem um ältere, immobile und multimorbide Patientinnen und Patienten. Jetzt soll auch die Betreuung mehrerer Patientinnen und Patienten an festen Orten außerhalb der hausärztlichen Praxis untersucht werden.“
Holetschek ergänzte: „Vor allem in ländlichen Regionen können VERAHs einen wertvollen Beitrag leisten und dabei helfen, Engpässe kurzfristig zu überbrücken, wenn Praxen schließen oder langjährig tätige Ärztinnen und Ärzte in Rente gehen. Wichtig ist dabei eine enge Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung und den kommunalen Entscheidungsträgern vor Ort, denen ich für ihr Engagement ausdrücklich danke!“
Um die Hausärztinnen und Hausärzte gerade im ländlichen Raum bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung zu unterstützen, können sich medizinische Fachangestellte oder Angehörige anderer medizinischer Fachberufe zur VERAH weiterqualifizieren. Um einen ständigen Austausch zwischen ihnen und den stets beteiligten Ärztinnen und Ärzten zu gewährleisten, spielt die telemedizinische Vernetzung der Akteure eine wichtige Rolle innerhalb des Forschungsvorhabens. Holetschek betonte: „Telemedizin und Digitalisierung können die Hausärztin oder den Hausarzt keinesfalls ersetzen, aber dabei helfen, unnötige Wege zu vermeiden und umgehende Rücksprachen der unterschiedlichen Versorgenden zu ermöglichen.“ – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege