Carl Theodor (1724–1799) genießt in der Pfalz bis heute ein hohes Ansehen – zum diesjährigen Carl-Theodor-Jahr finden zahlreiche Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen u. a. in Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen und Frankenthal statt.
Im heutigen Bayern hingegen ist er ein wenig in Vergessenheit geraten. Seine misslungenen Tauschversuche zwischen Kurbayern und den Österreichischen Niederlanden brachten ihm keinen guten Ruf ein. Und doch hat ihm Bayern viel zu verdanken, denn der kunstsinnige und für seine Zeit fortschrittlich denkende Kurfürst sorgte dafür, dass sich das „Armenhaus Kurbaiern“ zu einem blühenden Land verwandeln konnte. Die Biografie zeigt eine Persönlichkeit von europäischer Bedeutung, die als „Herr von sieben Ländern“ (Sulzbach, Bergen op Zoom, Pfalz-Neuburg, Jülich, Berg, Kurpfalz und Bayern) Mannheim und Schwetzingen zu Europas bedeutendstem Musenhof werden ließ und die kulturelle und ökonomische Entwicklung des süddeutschen Raumes vorantrieb.
In Neuburg finden sich bis heute zahlreiche Spuren des Wittelsbachers, etwa das Deckengemälde im Ostflügel des Neuburger Schlosses, das seine Hochzeit mit Elisabeth Auguste allegorisch darstellt. – Nina Starost M.A., Verlag Friedrich Pustet