Berlin: Bei der Deutschen Bahn läuft seit 18 Uhr der längste Streik ihrer Geschichte an. Die Lokführergewerkschaft GDL will zunächst den Güterverkehr zum Erliegen bringen – ab kommender Nacht dann auch den Personenverkehr.
Auch wenn die Bahn einen Notfahrplan anbietet, werden bis Montagabend wohl die allermeisten Züge ausfallen. Im eigentlichen Tarifkonflikt gibt es weiterhin wenig Bewegung. Die GDL nannte das jüngste Angebot der Bahn unannehmbar. Gleichzeitig werden die Forderungen an die Tarifparteien, sich zu einigen, immer eindringlicher. Bundeskanzler Scholz mahnte die Lokführer, von ihrem Streikrecht maßvoll Gebrauch zu machen. CDU-Chef Merz sprach von einem „Streik-Exzess“. Und aus FDP hieß es, GDL-Chef Weselsky lasse jedes vernünftige Maß vermissen. Wirtschaftsexperten bezifferten den Schaden durch den sechstägigen Arbeitskampf auf bis zu eine Milliarde Euro. – BR