Do. Mrz 28th, 2024

München – Ein Spezial-Airbus der Bundeswehr hat weitere Corona-Intensivpatienten aus Bayern ausgeflogen. Die Transporte nach dem „Kleeblattprinzip“ in andere Bundesländer sollen Entlastung bringen. Im Freistaat bleibt die Lage in den Krankenhäusern angespannt.

Ein Spezial-Airbus der Bundeswehr hat am Sonntag fünf schwerkranke Corona-Patienten vom Flughafen München aus nach Hamburg geflogen. Die Maschine landete am Nachmittag in der Hansestadt. Die Intensivpatienten aus Oberbayern und Schwaben sollten nach Schleswig-Holstein gebracht werden, wo sie im Krankenhaus weiter intensivmedizinisch betreut würden, sagte eine Sprecherin des bayerischen Innenministeriums. Der Luftwaffen-Airbus, der auch als „fliegende Intensivstation“ beschrieben wird, hatte bereits am Freitag sechs Patienten von Memmingen aus nach Nordrhein-Westfalen gebracht.

Intensivstationen am Limit
Die Intensivstationen in Bayern sind wegen des hohen Infektionsgeschehens im Freistaat an der Belastungsgrenze. Am Sonntag waren laut DIVI-Intensivregister 2.833 Intensivbetten in Bayern belegt, davon 1.053 mit Corona-Patienten. Im Schnitt sind noch 1,7 Betten pro Standort im Freistaat frei.

Entlastung für Bayern
Die Transporte nach dem „Kleeblattprinzip“ in andere Bundesländer sollen Entlastung bringen. 29 Menschen wurden am Wochenende aus Bayern auf dem Luftweg oder per Krankenwagen in sechs Bundesländer verlegt – nach Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hessen und ins Saarland. Im Einsatz waren dafür neben dem Luftwaffen-Airbus weitere Ambulanzflugzeuge sowie Intensivtransportwagen (ITW) und ein Großraum-Intensivtransportwagen. Insgesamt wurden am Wochenende 50 Schwerkranke aus Bayern sowie Thüringen und Sachsen in andere Bundesländer gebracht.

Hohe Corona-Zahlen im Freistaat
Im Zuge der vierten Corona-Welle kämpft Bayern mit hohen Infektionszahlen. Die bayerische Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 632,2 (laut RKI-Dashboard am Sonntag) deutlich höher als der bundesweite Durchschnitt von 446,7. Hotspots wie der Landkreis Freyung-Grafenau (1.374,5), der Landkreis Rosenheim (1.356,8) und der Landkreis Rottal-Inn (1.194,6) weisen Inzidenzen über 1.000 auf.

Hier gelten seit vergangener Woche besonders strenge Maßnahmen, das öffentliche Leben wurde weitgehend heruntergefahren. Gastronomie, Hotels und alle Sport- und Kulturstätten sind geschlossen. – BR

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